Multiple Sklerose

Neurologen für Ausbau der IV-Versorgung

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KÖLN. Angesichts der belegbaren Erfolge der integrierten Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose in Nordrhein sollte das Konzept von allen Kassen übernommen und auf andere neurologische Erkrankungen ausgeweitet werden.

Das fordert der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Neurologen (BDN) Dr. Uwe Meier.

Das vom BDN, der AOK Rheinland/Hamburg und der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft 2006 initiierte Modell basiert auf sektorübergreifenden Behandlungspfaden und ergänzt die Regelversorgung durch zusätzliche Leistungen wie vertiefende Untersuchungen, Patientenschulungen, Fallkonferenzen und die ausführliche Beratung der Patienten.

Durch die strukturierte Versorgung ist die Zahl der Krankenhauseinweisungen um die Hälfte gesunken. Das betrifft nicht nur MS-bezogene Komplikationen, sondern auch andere Erkrankungen.

"Weniger Klinikaufenthalte bedeuten für die Patienten eine deutlich höhere Lebensqualität und für die Kassen weniger Kosten", betont Meier.

Der Vertrag ist jetzt um einige Module für die Patienten erweitert worden, und zwar um Angebote zur Krankheitsbewältigung, zur Stressbewältigung und zum Fatiguemanagement.

Zurzeit sind 1400 Patienten in den Vertrag eingeschrieben, es beteiligen sich 142 niedergelassene Neurologen, zwölf neurologische Kliniken sowie sechs Krankenkassen.

"Es könnten deutlich mehr der rund 300.000 MS-Patienten in Deutschland von dieser intensivierten Betreuung profitieren, wenn andere Kassen sich der IV-Versorgung anschließen würden", sagt der BDN-Chef.

Darüber hinaus wäre die intensivierte Betreuung über die IV-Versorgung auch für Patienten mit anderen chronischen neurologischen Erkrankungen sinnvoll, etwa für Menschen, die an Parkinson leiden. (iss)

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