KVN und AOK

Vertrag gegen Depression

Ein Strukturvertrag macht's in Niedersachsen möglich: Fachärzte und Psychotherapeuten verbessern die Versorgung von Patienten mit Depressionen und Burn-out.

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HANNOVER. Die AOK und die KV in Niedersachsen haben ihr Programm zur Versorgung von Patienten mit Burn-out und Depressionen auf ganz Niedersachsen ausgeweitet.

"Nach dem Start des Programms am 1. November 2013 in den Pilotstädten Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück sind zum 1. April 2014 die kompletten KV-Bezirke Braunschweig, Hildesheim, Oldenburg und Osnabrück hinzugekommen.

Zum 1. Juli 2014 gingen die KV-Bezirke Aurich, Hannover, Lüneburg und Wilhelmshaven an den Start. Zum 1. Oktober 2014 folgten die restlichen niedersächsischen KV-Bezirke, also Göttingen, Stade und Verden", teilt die AOK auf Anfrage mit.

Im Rahmen des Strukturvertrages nach Paragraf 73a SGB V stellen Fachärzte und Psychotherapeuten zusätzliche Behandlungskapazitäten - zum Teil abends und an Wochenenden - zur Verfügung. Erster Ansprechpartner für Betroffene ist ihr teilnehmender Hausarzt.

Die Vertragsstruktur sei "bundesweit einmalig", so die AOK, "denn bereits über die hausärztliche Praxis wird eine intensivierte Therapie sichergestellt. Falls erforderlich, erfolgt die Weiterbehandlung beim Facharzt oder Psychotherapeuten innerhalb von 14 Tagen.

"Bisher vergingen häufig Monate, bis Patienten einen Therapieplatz erhielten," hieß es. Bereits 702 speziell qualifizierte Hausärzte, 73 Fachärzte und 156 Psychotherapeuten beteiligen sich inzwischen an dem AOK-Programm.

Sie haben bislang 940 zusätzliche Behandlungsplätze geschaffen. "Über 90 Prozent der niedersächsischen Hausärzte verfügen über die Zusatzqualifikation psychosomatischer Grundversorgung, diese Hausärzte können teilnehmen", erläutert die AOK. Voraussetzung ist eine Schulung. Teilnehmende Ärzte und Therapeuten erhalten von der AOK eine gesonderte Vergütung. Bisher haben nach Auskunft der AOK 536 Patienten teilgenommen.

In Niedersachsen waren im vergangenen Jahr 42 486 AOK-Versicherte mit der Diagnose Depression und Burn-out krankgeschrieben. Die AOK Niedersachsen hat das Programm gemeinsam mit der KV, den Hausärzteverbänden, der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung sowie dem Berufsverband Deutscher Nervenärzte entwickelt. (cben)

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