Kommentar zum AOK-Hausarztvertrag

Ratlos in Nordrhein

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Wer die Debatte über den neuen Hausärztevertrag der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) und der AOK Rheinland/Hamburg verfolgt, muss an der einen oder anderen Stelle denken, er hat sich verhört.

Da gibt der KVNo-Vorstand zu, dass er nicht abgesehen hat, was er da eigentlich unterschreibt. Und auch der AOK-Vorstand zeigt sich überrascht von den Konsequenzen.

Dabei hatte schon die kurze Pressemitteilung der KVNo auch dem Außenstehenden klar gemacht: Der jetzt abgeschlossene Hausarztvertrag ist gegenüber seinem Vorgänger ein deutlicher Rückschritt.

Die bisherige Orientierung auf die Versorgung älterer und multimorbider Patienten entfällt. Gleichzeitig wird es für die teilnehmenden Hausärzte sehr schwer, ein nennenswertes Zusatzhonorar zu erwirtschaften.

Es ist kein Wunder, dass sich die Hausärzte verschaukelt vorkommen. Das würden die AOK-Versicherten sicher auch tun, würden sie die Zusammenhänge kennen.

Natürlich kann bei Verhandlungen nicht immer alles optimal verlaufen. Aber das Ergebnis darf kein Vertrag sein, bei dem hinterher jeder ruft: Das habe ich nicht gewollt. Wichtig ist jetzt, dass die versprochenen Korrekturen tatsächlich kommen und dieser Abschluss keine Blaupause für die Zukunft ist.

Lesen Sie dazu auch: KVNo-VV: AOK-Hausarztvertrag wird einhellig abgelehnt

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen