Palliativversorgung

Hausärzte-Chef fordert gesetzlichen Anspruch auf AAPV

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Einen gesetzlich garantierten Anspruch auf eine menschenwürdige ambulante Palliativversorgung fordert der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV).

Nur zehn Prozent aller Palliativpatienten seien so schwer erkrankt, dass sie in ihrem letzten Lebensabschnitt eine Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) benötigen, erklärte der BHÄV-Vorsitzende Dr. Dieter Geis. Diese ist im Paragraf 37b SBG V garantiert.

90 Prozent aller Palliativpatienten würden dagegen über die Allgemeine Ambulante Palliativversorgung (AAPV) betreut, die in der Regel von niedergelassenen Hausärzten geleistet wird.

Hier fehle jedoch eine entsprechende gesetzliche Verankerung im Sozialgesetzbuch, so Geis. "Diese Rechtslücke muss umgehend geschlossen werden. Die aktuellen Regelungen im EBM reichen bei Weitem nicht aus", sagte er.

Nach Angaben des stellvertretenden BHÄV-Vorsitzenden Dr. Markus Beier haben die praktischen Erfahrungen gezeigt, "dass erst nach der Verankerung der SAPV im Sozialgesetzbuch die für die Betreuung der Palliativpatienten so wichtigen Versorgungsstrukturen und Behandlungsmöglichkeiten in Verbindung mit einer ausreichenden finanziellen Ausstattung geschaffen wurden". Die AAPV dürfe daher nicht länger hinter der SAPV zurückstehen, forderte Beier. (sto)

Mehr zum Thema

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Exklusiv Bundestag bleibt dran

Suizidassistenz: Abgeordnete bereiten zwei Gesetzentwürfe vor

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System