Qualitätstransparenz

Weisse Liste will Daten lesbar machen

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BERLIN. Das Projekt Weisse Liste der Bertelsmann-Stiftung will die bereits vorhandenen Indikatoren aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser in einer für Ärzte und Patienten verständlicheren Form zu Indices oder Skalen aufbereiten.

Auf diese Weise soll eine auf Qualitätstransparenz basierende Entscheidung für eine geeignete Klinik erleichtert werden.

Die Bertelsmann-Stiftung hat deshalb die Selbstverwaltung aufgefordert, ihren Gestaltungsspielraum zu nutzen, um die Qualitätsberichte der Kliniken so zu gestalten, dass daraus sinnvolle und entscheidungsrelevante Informationen erstellt werden können.

Das sei gegenwärtig nicht der Fall. Die bisher entwickelten Qualitätsindikatoren seien weder für Experten noch für Laien verständlich. Das Ziel der Transparenz werde nicht erreicht. Allein im Bereich Neonatologie gebe es 20 verschiedene Indikatoren.

Inzwischen existierten 289 verschiedene Indikatoren, von denen potenzielle Nutzer nicht wüssten, welche Bedeutung sie haben. Die Ausweitung stelle auch für Ärzte keine Verbesserung dar. Aufgrund der Fülle von Einzeldaten sei es weder für Patienten noch für Ärzte möglich, einen Vergleich zwischen mehreren Kliniken anzustellen.

Unbekannt ist ferner, wie Dr. Stefan Etgeton von der Bertelsmann-Stiftung der "Ärzte Zeitung" sagte, ob und in welchem Ausmaß Ärzte Einweisungsentscheidungen auf vorhandene Qualitätsberichte abstützen und welche Kriterien niedergelassene Ärzte für die Wahl eines Krankenhauses heranziehen.

Die große Koalition hat das Thema Qualitätstransparenz auf ihre gesundheitspolitische Agenda genommen und plant die Einrichtung eines Qualitätsinstituts beim Gemeinsamen Bundesausschuss.

Dieser hat die Anforderungen an die Qualitätsberichte der Kliniken sukzessive erhöht. Ab dem nächsten Jahr sollen Krankenhäuser, die Daten nicht rechtzeitig liefern auf eine schwarze Liste kommen. (HL)

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