Pädiatrische Radiologie

Qualität der Versorgung harsch kritisiert

Die Deutsche Röntgengesellschaft schlägt Alarm und weist auf krasse Defizite hin.

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LEIPZIG. Der Einsatz von strahlungsarmen Untersuchungsmethoden bei Kindern ist nach Darstellung der Deutschen Röntgengesellschaft immer stärker gefährdet. Insbesondere deren Erforschung stehe zunehmend auf der Kippe, weil immer weniger Zentren über kinderradiologische Abteilungen verfügen.

Dieses Dilemma hat Professor Hans-Joachim Mentzel, Leiter der AG Pädiatrische Radiologie in der Deutschen Röntgengesellschaft, bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Leipzig aufgezeigt.

Notwendig seien kindspezifische Untersuchungsmethoden deshalb, weil der kindliche Organismus gerade in der Wachstumsphase wesentlich strahlenempfindlicher reagiere als der Organismus Erwachsener, erläuterte Mentzel.

Die Situation in der Kinderradiologie sei deshalb so "dramatisch", weil immer weniger Kinderzentren über die notwendige kinderradiologische Expertise verfügten. Dies treffe insbesondere im Bereich der Frühgeborenen-Versorgung und bei der Krebsmedizin zu.

Doch selbst in ausgewiesen Zentren müsse die "Last der Forschung, Lehre und Weiterbildung" auf immer weniger Schultern verteilt werden, weil immer mehr Professuren für das Fach Kinderradiologie - wie zuletzt an der Universitätsklinik Gießen/Marburg - unbesetzt blieben.

Damit stehe in einem Bundesland wie Hessen in Zukunft keine einzige universitär verankerte Kinderradiologie mehr zur Verfügung. (ras)

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