Kommentar – Qualitätstransparenz

Schluss mit Hobbychirurgie!

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Was will der Patient?? Komfort oder Qualität? Heilung möglichst ohne Komplikationen und Langzeitschäden oder gutes Essen und eine Klinik um die Ecke, damit die lieben Angehörigen eine bequeme Anfahrt haben?

Man sollte meinen, dass im dicht besiedelten Deutschland Komfortaspekte eine untergeordnete und medizinische Qualität die ausschlaggebende Rolle für die Wahl eines Krankenhauses spielen. Tut es aber nicht.

Und erschreckend ist, dass auch bei planbaren Eingriffen bei weitem nicht immer die Kompetenz eines Krankenhauses das maßgebliche Kriterium für die Zuweisung ist.

Die Zahlen, die die Bertelsmann-Stiftung am Donnerstag präsentiert hat, sind eindrucksvoll: Von 414 Kliniken, die Prostatektomien vornehmen, geschieht dies in 43 Krankenhäusern weniger als fünf Mal im Jahr. Was haben sich einweisende Urologen dabei gedacht?

Dringend notwendig wäre Qualitätstransparenz, deren Aufbau zwar in Arbeit, aber außerordentlich mühselig ist. Ersatzweise kommen Mindestmengen in Frage, weil meist ein evidenzbasierter Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Ergebnisqualität existiert. Hier wäre eine Allianz von KBV und GKV im Bundesausschuss im Interesse von Patienten, um die Hobbychirurgie zu unterbinden.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Digitalisierung der Kliniklandschaft

DigitalRadar Krankenhaus in die zweite Runde gestartet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“