MHH

Das planen Absolventen der Medizin in Niedersachsen

Nur wenige junge Ärzte wollen laut einer Befragung in die Hausarztpraxis.

Veröffentlicht:

HANNOVER. Nicht einmal sieben Prozent der Absolventen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wollen Hausärztin oder Hausarzt werden. Die Allgemeinmedizin zieht dabei deutlich mehr Ärztinnen als Ärzte an, und zwar rund fünf Prozent der Männer und rund acht Prozent der Frauen.

Das ergab die jüngste Auswertung der Alumni-Befragungen der MHH-Abschlussjahrgänge 2009 bis 2015. Insgesamt gingen 363 von den 909 Absolventen auf die Befragung ein. Die jungen Mediziner wurden jeweils anderthalb Jahre nach Studienende befragt.

Mehr als 25 Prozent der jungen Ärztinnen und Ärzte wählen die Facharztweiterbildung der internistischen Medizin. "In die Gebiete mit ohnehin schon ausgeprägten Nachwuchssorgen, wie der Chirurgie oder der Allgemeinmedizin, streben dagegen zum Befragungszeitpunkt weitaus weniger Absolventen", schreibt Professor Ingo Just, Studiendekan der MHH, im Niedersächsischen Ärzteblatt.

Seit 2013 wird auch danach gefragt, welche berufliche Endposition nach der Facharztweiterbildung angestrebt wird. Aus dieser befragten Gruppe wollen sich 9,5 Prozent der Frauen als Hausärztinnen niederlassen und 8,1 Prozent der Männer. Wenn es um die Chefposten geht, planen indessen die Männer größer. Nur 25 Prozent der Frauen wollen einmal Oberärztin werden und nur 1,3 Prozent Chefärztin. Bei den Männern streben 34 Prozent eine Oberarztstelle an und zehn Prozent wollen Chefarzt werden.

Bei der Berufszufriedenheit liegen die Absolventen im Schnitt mit einem Wert von 2,4 ziemlich genau in der Mitte zwischen 1 für "sehr zufrieden" und 5 für "sehr unzufrieden". Zehn Prozent waren sehr unzufrieden. Dabei sind Frauen tendenziell zufriedener mit ihrer Work-Life-Balance, während Männer höhere Ansprüche an ihre Karriere haben.

Knapp 70 Prozent der Absolventen bleiben im Lande und steigen in Niedersachsen in ihren Beruf ein. "Ein Klebeeffekt durch den Studienort ist also durchaus gegeben", hieß es. (cben)

Mehr zum Thema

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System