Kommentar
Alternativen zur Umlage gesucht
Die Kassenärztlichen Vereinigungen in Berlin und in Brandenburg haben erneut ihre Verwaltungskostenumlagen gesenkt und sind damit im Ranking der 17 KVen um die niedrigste Umlage aufgerückt. Noch spricht das dafür, dass die beiden KVen vergleichsweise günstig wirtschaften. Doch die Umlagesätze büßen immer mehr von ihrer Aussagekraft über die Haushaltsführung einer KV ein.
Während die KVen in der Vergangenheit ein stets wachsendes Honorarvolumen umgewälzt haben, kündigt sich jetzt ein gegenläufiger Trend an. Die steigende Zahl von Selektivverträgen kann zu erheblichen Kürzungen der Gesamtvergütung führen, die von den KVen verwaltet wird. Das zeichnet sich zum Beispiel in Baden-Württemberg durch den Hausarztvertrag der AOK ab.
Der Verwaltungsaufwand geht dabei nicht in gleichem Maße zurück. Im Gegenteil: Auch weil KVen selbst immer mehr Sonder- und Selektivverträge verwalten, kann er sogar steigen. Daher stellt sich die Frage, ob ein pauschaler Verwaltungskostensatz in Zeiten wachsender Vertragsvielfalt noch das richtige Instrument ist. Allein: Der Weg von der Erkenntnis zur Umsetzung ist weit. In Baden-Württemberg haben die KV-Vertreter kürzlich das Modell einer differenzierten Umlage abgelehnt.
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