Kommentar

Kein gutes Bild in der Öffentlichkeit

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Die Debatte um die Zuweiserprämien rollt wie eine Lawine über die Ärzte hinweg. Die Reaktion von niedergelassenen Ärzten und Klinikvertretern auf die Vorwürfe ist nicht gerade professionell.

Wenn Kliniker sagen, niedergelassene Ärzte würden sie erpressen, damit sie ihnen Patienten einweisen, und Niedergelassene antworten, sie würden von Krankenhäusern bestochen, damit sie genau das tun, kann man nicht erwarten, dass die Medien das Thema zu den Akten legen.

Der Vorwurf an die Medien, sie würden die Patienten verunsichern, ist zwar richtig, aber die Ärzte geben mit dem Bild, das sie in dieser Diskussion abgeben, bisher auch allen Grund für eine solche Verunsicherung. Und die Modelle einer legitimen Kooperation zwischen Krankenhäusern und Zuweisern kommen dabei gleich mit unter die Räder.

Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach, Staatssekretär Klaus Theo Schröder hat da nicht Unrecht: Es ist Sache der Selbstverwaltung, schwarze Schafe unter Ärzten und Kliniken zu verfolgen und Straftaten zur Anzeige zu bringen. Das ist in der Vergangenheit offenbar nicht immer geschehen. Insofern wäre es immerhin positiv, wenn die Debatte dazu beitrüge, in diese Grauzone Transparenz zu bringen.

Lesen Sie dazu auch: Ärzte räumen mehrere Kanäle zur Bereicherung ein Montgomery nimmt Ärzteschaft in Schutz KBV will hart gegen Prämien vorgehen "Ein unfassbarer Skandal" Urologen wenden sich gegen Zuweiserprämien durch Kliniken Zusammenarbeit in der rechtlichen Grauzone: Im Zweifel haben die Richter das letzte Wort Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Verlogene Debatte um Zuweiser

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen