Abrechnung

Hausärzteverband will Telekom ins Boot holen

Die HÄVG und die Deutsche Telekom wollen ein IT-Unternehmen gründen. Die Idee: Ein Abrechnungsspezialist für Selektivverträge soll entstehen.

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Blinkende Leitung: Bei der Abrechnung der HzV soll die Telekom mit helfen.

Blinkende Leitung: Bei der Abrechnung der HzV soll die Telekom mit helfen.

© jochenL.E. / fotolia.com

NEU-ISENBURG (ger). Der Hausärzteverband will jetzt die Deutsche Telekom als Partner für die IT-gestützte Abrechnung von Hausarztverträgen gewinnen.

Zu diesem Zweck planen die Deutsche Telekom und die für die Abrechnung von Versorgungsverträgen gegründete Hausärztliche Vertragsgemeinschaft AG (HÄVG), eine Tochter des Verbandes, die Gründung eines Rechenzentrums.

Das neue Unternehmen mit Sitz in Köln soll einer Pressemitteilung der Telekom zufolge Versorgungsverträge unter anderem zwischen Hausärzten und Krankenkassen abrechnen. Die Mehrheit in dem neuen Unternehmen soll bei der Deutschen Telekom liegen.

Das Bundeskartellamt muss allerdings noch über das Vorhaben entscheiden. Start für die Kooperation soll bei Zustimmung des Kartellamts Anfang 2013 sein.

Für die Deutsche Telekom ist diese Kooperation ein wichtiger Schritt für den Ausbau ihres Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit.

"Mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen wird die Telekom Abrechnungsspezialist für Versorgungsverträge in Deutschland", sagt Dr. Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit der Deutschen Telekom.

Strategisch wichtiger Schritt für die Telekom

Ein wesentliches Ziel sei es, dass die Gesundheitsbranche Daten sicher digital austauscht, so Wehmeier weiter.

Der Hausärzteverband habe mit der Telekom "einen verlässlichen Partner ins Boot" geholt, der die Ärzte als unabhängiger IT-Dienstleister bei den Abrechnungen unterstützt", sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Verbands.

Derzeit betreuen rund 13.000 Ärzte in mehreren Bundesländern fast drei Millionen Patienten in Hausarztverträgen. Zum 1. Januar des kommenden Jahres sollen weitere Verträge starten.

Die Telekom sieht daher in der Abrechnung der Hausarztverträge einen "wachsenden Markt", wie Telekom-Sprecher Dr. Rainer Knirsch der "Ärzte Zeitung" auf Anfrage gesagt hat.

Für die Telekom ist die Kooperation auch strategisch ein wichtiger Schritt, wie Beobachter glauben. Derzeit laufen die Abrechnungen in Hausarztverträgen den Angaben der Telekom zufolge noch überwiegend über CD-ROM.

Für eine Online-Abrechnung könnte die Telekom sichere Datenleitungen zur Verfügung stellen.

Und auch für neue Versorgungsformen in Zukunft könnte die Zusammenarbeit mit dem Hausärzteverband ein Fuß in der Tür sein, etwa für die Telekooperation von Ärzten, für Telemonitoring von chronisch Kranken und ähnliches mehr.

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