Rheinland-Pfalz
Vergütung steigt um 6,1 Prozent
MAINZ. Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung für Vertragsärzte in Rheinland-Pfalz wird in diesem Jahr um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen.
Dies ist das Ergebnis eines Vergleichs, den KV und Krankenkassen am vergangenen Freitag im Rahmen eines Vergleichs vor dem Schiedsamt geschlossen haben. Die Vorgaben und Empfehlungen des Bundesausschusses beliefen sich für Rheinland-Pfalz auf etwa 3,2 Prozent.
Der Ersatzkassenverband vdek geht davon aus, dass bei konstanter Mengenentwicklung der Kompromiss Mehrausgaben von 72 Millionen Euro pro Jahr nach sich ziehen wird.
Allerdings kommt der Kassenverband "nach ersten groben Berechnungen" für das laufende Jahr auf ein Plus von 4,7 Prozent für die Gesamtvergütung und extrabudgetäre Leistungen. Ein Teil der Erhöhung sei zudem an die Förderung der haus- und fachärztlichen Grundversorgung gebunden, berichtet der vdek.
Keine Einigung erreichten die Parteien beim zentralen Streitpunkt: Die KV hatte eine Anpassung des Behandlungsbedarfs der Versicherten gefordert. In Rheinland-Pfalz sei die Vergütung je Versichertem im Bundesvergleich unterdurchschnittlich, die Morbidität dagegen liege über dem Schnitt. Die Forderungen der KV addierten sich auf 10,44 Prozent.
Die Kassen hingegen hielten an ihrem Standpunkt fest, für eine Anpassung des Behandlungsbedarfs gebe es keine Rechtsgrundlage.
Die KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Sigrid Ultes-Kaiser sprach von einem "schmerzhaften, aber dafür rechtssicheren Vergleich", der einen "vertretbaren Kompromiss" darstelle.
Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung, forderte, dass die KV mit der zusätzlichen Vergütung die Versorgung in strukturschwachen, ländlichen Gebieten verbessert. (fst)