Honorar

50 Millionen Euro Plus in Brandenburg

Die Gesamtvergütung in Brandenburg wächst im laufenden Jahr um knapp sieben Prozent. Die KV bezeichnet das Ergebnis als akzeptabel.

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POTSDAM. Die Ärzte in Brandenburg wissen endlich, mit welcher Gesamtvergütung sie in diesem Jahr rechnen können. Die Summe steigt um 50 Millionen Euro. Das sind knapp sieben Prozent. Diese Entscheidung fiel vor dem Landesschiedsamt nach einer langen Sitzung am 28. August.

Der für Honorarfragen zuständige KV-Vize Dr. Peter Noack bezeichnete das Ergebnis als akzeptabel. "Insgesamt jedoch wird es dem tatsächlichen finanziellen Bedarf für die Versorgung der Patienten noch nicht gerecht", so Noack. Die KV hatte in den Verhandlungen mindestens 54,8 Millionen Euro mehr gefordert.

Das entspricht einer Steigerung um 7,7 Prozent. Sie hatte die Verhandlungen bereits im Februar für gescheitert erklärt, als die Kassen maximal 39,8 Millionen (+5,5 Prozent) boten. Das Schiedsamt vertagte die Sitzung mehrfach.

Noack verweist darauf, dass die Brandenburger älter seien als die Bevölkerung in anderen Bundesländern, und auch die Krankheitslast weit über dem Bundesdurchschnitt liege. Daher müssten durch die Kassen auch mehr Finanzmittel für die Versorgung zur Verfügung gestellt werden, fordert er.

Die KV hat dazu vor dem Schiedsamt eine Klausel erwirkt, die es ermöglicht, die höhere Morbiditätder Versicherten künftig zu berücksichtigen. "Das ist dringend notwendig, da wir nach wie vor in der Finanzierung hinterherhinken", so der KV-Vize weiter.

Noack zeigte sich enttäuscht über die Haltung der Kassen. Deren Vertreter hätten zunächst eine Senkung der Gesamtvergütung um 2,49 Prozent gefordert - "und das, obwohl sie auf Milliarden von Beitragsgeldern sitzen". Er habe nur "wenig gespürt von gemeinsamer Verantwortung für die Patientenversorgung", kritisierte er. (ami)

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