Freiberuflichkeit

Paul Unschulds Grundsätze für Ärzte geehrt

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BERLIN. Der Medizinhistoriker und Sinologe Professor Paul Unschuld ist vom NAV-Virchow-Bund mit der Kaspar-Roos-Medaille ausgezeichnet worden. Unschulds Definition ärztlicher Freiberuflichkeit präge bis heute das Selbstverständnis der Ärzteschaft. "Sie ist auch in Zukunft ein elementarer Bezugspunkt im Diskurs um Werte und Selbstverständnis des Arztes", begründet NAV-Bundesvorsitzender Dr. Dirk Heinrich die Entscheidung für den Preisträger. Die drei Grundsätze ärztlicher Freiberuflichkeit sind laut Unschuld das eigenständige Schaffen von Wissen, die unabhängige Anwendung des ärztlichen Wissens und eine eigene Berufsaufsicht sowie der Erhalt der Kontrolle über die ärztliche Vergütung. Unschulds wissenschaftliche und publizistische Arbeit vermittele diese Werte und verteidige sie gegen alle Angriffe von außen und innen, insbesondere gegen die fortschreitende Ökonomisierung eines immer noch gemeinwohlorientierten Gesundheitswesens, schreibt der NAV-Virchow-Bund.

Unschuld ist seit 2006 Inhaber der Horst-Görtz-Stiftungsprofessur für Theorie, Geschichte und Ethik Chinesischer Lebenswissenschaften an der Charité. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Heilkunde und besonders die ärztliche Tätigkeit im historischen Kontext.

Der NAV-Virchow-Bund zeichnet mit der Kaspar-Roos-Medaille Personen aus, die sich durch "vorbildliche ärztliche Haltung oder durch erfolgreiche berufsständische Arbeit besonders um das Ansehen der Ärzteschaft verdient gemacht haben".(juk)

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