Ideenwettbewerb

Demenz-App als Innovation prämiert

Die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichneter Ort“ wurden jetzt gekürt.

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BERLIN. Eine App zur Früherkennung von Demenz mittels KI gehört zu den zehn Projekten, die im Rahmen der gemeinsamen Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ von Bundesregierung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie als „Ausgezeichneten Orte“ prämiert wurden.

„Wenn wir fit sein wollen für die Herausforderungen, die uns mit der Digitalisierung und Automatisierung in Bildung und Arbeit ins Haus stehen, müssen wir ganz neu denken, mutige Ideen entwickeln und ihre Umsetzung vorantreiben – als Vorreiter in Europa,“ wird Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in einer Mitteilung der Initiative zitiert.

Die Digitalisierung sei ein wichtiger Innovationstreiber für die hochmoderne und effiziente Arbeitswelt von morgen, so so Professor Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) sowie des Deutschland – Land der Ideen e.V.

„Die technischen Neuerungen sowie innovative Kollaborationsprojekte eröffnen uns großartige Möglichkeiten, machen aber auch eine passgenaue Vorbereitung der nachwachsenden Generation und lebenslanges Lernen für die Herausforderungen der Zukunft unverzichtbar“, fügt er hinzu. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs: „digitalisieren. revolutionieren. motivieren. Ideen für Arbeit und Bildung in Deutschland und Europa“.

Unter den diesjährigen Gewinnern befindet sich die Demenz-App Delta, ein Projekt von ki elements UG, einem Spin-off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz. Die Anwendung digitalisiert klassische neuropsychologische Testverfahren mithilfe künstlicher Intelligenz und will so den Prozess von Verdacht bis zur Diagnose einer Erkrankung beschleunigen.

Dabei zeichnen Ärzte oder Neuropsychologen statt mit Stift und Papier die Patientengespräche mit der App auf. Die Auswertung übernimmt eine multilinguale Sprachanalyse, die jederzeit manuell bearbeitet werden kann, wie es heißt. Der Testende behalte so die Kontrolle über den diagnostischen Prozess und erspare sich langwieriges Dokumentieren und Nachschlagen in Testmanualen.

Zu den weiteren Siegern gehören eine digitale Anwendung, die Azubis mit Lernbehinderungen den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert, sowie ein neuartiges Arbeitsschutzkonzept namens KAMeri: Das System analysiert kognitive Zustände von Arbeitern, um Unfälle in der Industrie zu vermeiden.

Dabei berechnet es über Gehirn-Computer-Schnittstellen in Headsets beispielsweise den Stresslevel oder die Konzentrationsfähigkeit der Arbeiter und passt je nach Ergebnis die Steuerung der Roboter automatisch an.

Alle zehn Preisträger erhalten im Wettbewerbsjahr professionelle Unterstützung: „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank ließen die Preisträger von ihrem Netzwerk profitieren, heißt es. Die Projekte werden etwa zu Fachveranstaltungen eingeladen und können mit dem Gütesiegel „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ für sich werben. Zudem würden die Preisträger von Mentoren der Deutschen Bank, die den Wettbewerb als Nationaler Förderer unterstützt, in Fragen der Finanzierung und Kommunikation beraten. (dab)

Lesen Sie dazu auch: Erste WHO-Leitlinie: 20 Empfehlungen zur Demenz-Prävention

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