E-Health

Chancen für ländliche Versorgung in Hessen

Bei der Digitalisierung sieht Hessens Sozialminister Grüttner Land und Ärzte gemeinsam in der Pflicht. In Frankfurt plädierte er für Offenheit.

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FRANKFURT/MAIN. Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) hat die Chancen von E-Health für die Versorgung im ländlichen Raum betont. "Die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen benötigen die Zusammenarbeit aller im Gesundheitswesen Tätigen", sagte Grüttner beim Hessischen Ärztetag in Frankfurt. "Die digitale Vernetzung bietet dabei enorme Chancen."

Tatsächlich sei die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein Bereich, in dem Land und Ärzteschaft zusammenarbeiten müssten. So werden ab 2017 Innovationsprojekte in Telemedizin und E-Health im Rahmen der Strategie Digitales Hessen gefördert. Einer der Förderschwerpunkte werde die Implementierung von elektronischen Fallakten als Instrument zur Verbesserung der sektorübergreifenden Versorgung sein, stellt der stellvertretende Ministeriumssprecher Markus Büttner gegenüber der "Ärzte Zeitung" in Aussicht. Eine entsprechende Förderrichtlinie befinde sich derzeit noch in Abstimmung.

Im Gegenzug, betonte Grüttner bei der Festveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen der Landesärztekammer, wünsche er sich einen "konstruktiven Dialog" mit der Ärzteschaft. Zwar müsse die Digitalisierung im Gesundheitswesen auch unter berufsrechtlichen und ethischen Gesichtspunkten begleitet werden, jedoch wünsche er sich von der Ärzteschaft Offenheit auf diesem Weg. Aus Hessen bekam das E-Health-Gesetz in der Vergangenheit Gegenwind (wir berichteten). So hatte die Vertreterversammlung der KV Hessen etwa im vergangenen Jahr beschlossen, sich dem im E-Health-Gesetz vorgesehenen Versichertenstammdatenmanagement zu verweigern.

Erst Anfang September bekräftigte auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) noch einmal die Notwendigkeit, verstärkt auf Telemedizin zu setzen, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu sichern. (jk)

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