E-Health

Berlin Institute holt IT-Spezialistin an Bord

An der Charité sollen jetzt IT-Standards zur Interoperabilität im Gesundheitswesen erprobt werden.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Hauptstadt soll bundesweit führend auf dem Gebiet medizinischer IT-Standardisierung werden. Das ist das erklärte Ziel des Berlin Institute of Health (BIH). Einen weiteren Schritt auf dem Weg dahin hat das Institut jetzt mit der Berufung der IT-Spezialistin für Medizin Professor Sylvia Thun unternommen.

Thun werde künftig neben ihrer Professur für Informations- und Kommunikationstechnologie an der Hochschule Niederrhein halbtags als Direktorin für E-Health und Interoperabilitität am BIH tätig sein, heißt es. Die Ärztin und Diplomingenieurin ist Expertin für IT-Standards im Gesundheitswesen.

Sie war bereits für das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und für den Weiterbildungsanbieter Mibeg-Institut tätig und wurde 2014 vom Bundesforschungsministerium als "digitaler Kopf" ausgezeichnet.

Am BIH soll die 49-jährige Forscherin eine neue Einheit "E-Health und Interoperability" aufbauen, mit dem Ziel, medizinische Versorgungs- und Forschungsdaten besser zu vernetzen. Thuns Spezialgebiet ist die intersektorale Vernetzung.

Die Vision: Arztpraxen, Kliniken und Labore können schnell, sicher und fehlerfrei Daten austauschen. Dafür sind einheitliche IT-Standards nötig, die es laut Berlin Institute of Health bislang in Deutschland noch immer nicht gibt. Vor allem aber müssten Daten vergleichbar sein, heißt es. Und das sei nur möglich mittels einer gemeinsamen medizinischen Terminologie – der so genannten syntaktischen und semantischen Interoperabilität.

Thun soll zunächst am BIH sowie am Universitätsklinikum Charité einheitliche IT-Standards etablieren und damit eine umfassende Interoperabilität aller Schnittstellen gewährleisten. Dazu setzt sie den Angaben zufolge auf das Begriffssystems "Snomed CT" (Systematisierte Nomenklatur der Medizin) sowie international favorisierte IT-Standards wie "HL7 FHIR" und "IHE", die eine sichere elektronische Kommunikation ermöglichten. (ami)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

E-Health-Forum

E-Patientenakte für alle soll sich von allein füllen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken