PKV

Plattform-Wettbewerb zu E-Gesundheitsakten

Der Markt der elektronischen Gesundheitsakten wird bunter. Jetzt sind weitere PKV-Anbieter im Boot.

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KÖLN. Die privaten Krankenversicherer (PKV) setzen beim Thema patientengeführte elektronische Gesundheitsakte (eGA) auf Kooperation. Central, DKV und Signal Iduna wollen ihren Versicherten im Laufe des Jahres die von IBM und Techniker Krankenkasse entwickelte Lösung anbieten.

Vor wenigen Tagen ist das Projekt Vivy an den Start gegangen, eine von rund 90 Krankenkassen und den Versicherern Allianz, Barmenia, Gothaer und Süddeutsche Kranken gemeinsam betriebene Gesundheitsakte. Schon länger am Markt ist das Portal "Meine Gesundheit" von Axa und CompuGroup, dem sich auch Debeka und Versicherungskammer Bayern angeschlossen haben.

Ein entscheidender Vorteil der cloudbasierten Lösung von IBM seien die Sicherheit der Datenspeicherung und die Arbeit mit offenen Standards, sagt Signal Iduna-Vorstand Professor Markus Warg.

Er geht davon aus, dass sich im Gesundheitsbereich eine Handvoll Plattformen und einige wenige Start-ups durchsetzen werden.

Von diesen wolle die Signal Iduna gezielt das einbinden, was ihr sinnvoll erscheint. "Die eGA von IBM gehört auf jeden Fall dazu." Denkbar sei aber, dass auch Anwendungen aus anderen Lösungen integriert werden.

Der Versicherer will den Kunden durch die neuen digitalen Möglichkeiten künftig viele Mehrwert-Services anbieten. Dabei spielt die Gesundheitsakte eine wesentliche Rolle.

Warg nennt ein Beispiel: Kunden, die seine Rechnungs-App nutzen, will der Versicherer künftig anbieten, die dort aufgeführten Medikamente auf Interaktionen und Kontraindikationen zu prüfen: "Das Ergebnis der Medikationsanalyse erhält der Versicherte sofort auf seine Kunden-App."

Die drei Krankenversicherer werden die IBM-eGA in ihre jeweiligen Apps integrieren. Die Versicherten können, wenn sie wollen, die bei den Unternehmen vorhandenen Gesundheitsdaten in die Akte einfließen lassen.

Andere PKV-Unternehmen und Krankenkassen werden ihren Versicherten ähnliche Angebote machen. Aber Warg schätzt, dass nicht alle die immer größer werdende Komplexität stemmen können, gerade wenn sie auf Einzellösungen setzen. "Hier wird sich die Spreu vom Weizen trennen", prognostiziert er. (iss)

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