Medica 2018

Obamacare und E-Health sind in den USA eng verknüpft

Die USA müssen konsequent auf E-Health setzen. Das schützt mittelbar auch Obamacare.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die konsequente Digitalisierung des Gesundheitswesens ist auch für die USA alternativlos – zumindest in den Augen von Professor Larry Friedman von der University of California in San Diego (UCSD).

Im Rahmen der Plattform „Medica Connected Healthcare Forum“ der Medica prognostizierte der Pädiater und Associate Dean of Clinical Affairs der UCSD am Montag, dass Trump zwar weiter in Teilen gegen die Gesundheitsreform Obamacare seines Amtsvorgängers wettern werde.

Aber die mit Obamacare verbundene E-Health-Strategie der USA müsse konsequent weiter geführt werden, um die im internationalen Vergleich explodierenden Kosten für die Gesundheitsversorgung zu reduzieren.

Wie Friedman darlegte, setzten die USA 2009 als Antwort auf die internationale Finanzkrise auf ARRA, den „American Recovery and Reinvestment Act“ – ein gigantisches Konjunkturförderprogramm. Unter dem ARRA-Dach firmiere auch das mit 34 Milliarden US-Dollar Fördermitteln ausgestattete Gesetz „Health Information Technology for Economic and Clinical Health“ (HITECH-Act).

Dieses sehe die komplette Digitalisierung und Vernetzung des US-amerikanischen Gesundheitssystems vor, um von der reinen Leistungsfinanzierung auf das System einer „Value-Based Care“ umzusteigen. In deren Kontext gehe es um eine Versorgung, deren Vergütung unter anderem von bestimmten Qualitätsanforderungen sowie dem Patientenwohl abhänge, wie Friedman erläuterte.

Und hier könne nur die systematische Digitalisierung und elektronische Dokumentation aller Versorgungsvorgänge die notwendige Transparenz sowie Messbarkeit der geforderten Performance gewährleisten, betonte er.

„Deshalb wird Präsident Trump die Finger von Obamacare lassen, um die gesetzlich verankerte Digitalisierungsanforderungen in der medizinischen und pflegerischen Versorgung nicht in ein Chaos zu stürzen“, zeigte sich Friedman im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“ zuversichtlich. (maw)

Mehr zum Thema

Digitalisierung der Kliniklandschaft

DigitalRadar Krankenhaus in die zweite Runde gestartet

Protestkampagne geplant

Rund 500 Apotheken weniger in Deutschland

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie auf dem Prüfstand