Kommentar zum Digital-Manifest

Branche auf Werbetour

Die Digital-Branche macht manifesten Druck – und droht mit dem Totschlag-Argument, international abgehängt zu werden.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Digitale Innovation macht gesund!“ – starke Worte. Schnellere und bessere Diagnosen, besser gezielte Therapien, ein längeres Leben, weniger Volkskrankheiten und das Ganze gut und günstig. So knapp kann man die Werbebotschaft der Digital-Wirtschaft auf einen Nenner bringen.

Sie bezeichnet es als „Manifest“, das sich primär an die Gutwilligen richtet, mit dem Ziel „begeisterte Nutzerinnen und Nutzer“ für ihre Lösungen zu gewinnen. Sie will den Kontakt zu Akteuren im Gesundheitswesen. Wohl nicht ganz zu allen. Denn die sich „paternalistisch Verschließenden“ werden als Relikt bezeichnet.

Und was ist mit denen, die die kritische Auseinandersetzung um die jüngsten Vorfälle um Datenschutz und -sicherheit suchen? Mit keinem Wort gehen die knapp 50 Unterzeichner des „Manifests“, die von Ada Health bis Vivy reichen, auf das Thema Vertrauen und Verantwortung ein. Ein zentraler Punkt, der im Fokus auch der Diskussion zwischen Ärzten und dem Minister in der vergangenen Woche gestanden hat.

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Genauso, wie der Datenschutz kein Totschlag-Argument gegen Innovation sein darf, ist das Bangemachen vor den Giga-Konzernen aus dem Ausland unredlich. Fakt ist: Gegen die Negativ-Meldungen der vergangenen Wochen greifen markige Werbebotschaften zu kurz.

Schreiben Sie dem Autor: vdb@springer.com

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