Datenschutzbeauftragter bewertet Sicherheit von Stick

USB-Stick statt Gesundheitskarte: Datenschutzrechtlich kein Problem, heißt es aus Hessen.

Veröffentlicht:

KÖLN (acg). Kritiker der elektronischen Gesundheitskarte (E-Card) dürfen sich freuen: Ein USB-Stick für Patientendaten, auf dem dezentral Krankheitsbilder, Arztberichte oder Röntgenaufnahmen gespeichert werden können, ist nach einem Gutachten des hessischen Datenschutzbeauftragten sicher. Datenschützer haben die Speicherkarte des Anbieters maxiDoc acht Monate lang getestet und seine Sicherheit mit "gut" bewertet. "Damit können wir Skeptikern Paroli bieten, die bisher die Datensicherheit auf dem Stick bemängelten", sagt der Geschäftsführer von maxiDoc, Nils Finkernagel.

Ein hessisches Ärztenetzwerk und die Landesärztekammer hatten eine Prüfung des Sticks beantragt. Sie wollen ihn als Alternative zur E-Card einsetzen. Denn er soll anders als diese dezentral Gesundheitsdaten "am Patienten" speichern. Das heißt, jeder Patient erhält einen Datenträger, auf dem seine Krankenakte enthalten ist. Die Daten werden Ärzten über ein Passwort zur Verfügung gestellt. In Skandinavien werden solche Systeme bereits verwendet.

Für Ärzte ist der USB-Stick kostenlos, Patienten müssen 60 Euro bezahlen. "Durch die Prüfung des Datenschutzbeauftragten haben wir die Sicherheit nachgebessert, und es ist inzwischen ausgeschlossen, dass der Stick von Viren befallen werden kann", sagt Finkernagel. Zudem werde keine Verbindung zum Internet benötigt. "Arzt und Patient können so viele Gefahren in Hinblick auf Datensicherheit, Viren und Hacker umgehen", so Finkernagel.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen