Der Online-Gang kommt

Zum Basis-Rollout wird die E-Card zwar nicht mehr als die bisherige Versichertenkarte können. Doch die ersten Grundsteine für die Online-Anwendungen sind gelegt. Ein Problem für die Kartenleser?

Veröffentlicht:
Sicher im Web: Wenn die Online-Vernetzung via E-Card startet, werden die Kartenleser über Konnektoren eingebunden.

Sicher im Web: Wenn die Online-Vernetzung via E-Card startet, werden die Kartenleser über Konnektoren eingebunden.

© S. Rajewski / fotolia.com

Dass der Online-Gang der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) kommt, wurde lange bezweifelt. Aber noch im vorangegangenen Jahr hat der Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch V (Absatz 2b Paragraf 291) eindeutig festgeschrieben, dass Vertragsärzte die Leistungspflicht der Krankenkasse durch einen Online-Abgleich der Stammdaten auf der eGK überprüfen sollen. Und das geht nur, wenn es eine Online-Anbindung gibt.

Nötig wird dieser Online-Gang auch für die weiteren Anwendungen der eGK - wie der elektronische Notfalldatensatz, das elektronische Rezept, elektronische Arztbriefe oder die elektronische Patientenakte. Wobei für letztere Anwendungen keine Teilnahmepflicht besteht.

Dass diese Anwendungen aber früher oder später tatsächlich kommen werden, zeigt sich auch darin, dass die Bundesärztekammer der gematik Anfang März ihr Konzept für das elektronische Notfalldatenmanagement vorgelegt hat.

Für die stationären eHealth-BCS-Terminals ist das alles kein Problem. Sie sind bereits darauf ausgerichtet, später mit einem Konnektor zusammenzuarbeiten. Denn sonst würden sie die Zulassung der gematik, die für die Spezifikationen der Geräte und den Aufbau der Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen zuständig ist, erst gar nicht erhalten.

Aber muss deshalb die ganze Praxis-EDV online gehen? Hierzu vorweg: Kartenleser, die eigenständig online gehen und so den Abgleich der Versichertenstammdaten via gesicherter Internet-Verbindung vornehmen, wird es wohl nicht geben. Selbst, wenn einzelne Hersteller sich ein solches Gerät - bereitgestellt auf Mietbasis - vorstellen könnten.

Denn zum einen wird wohl eine ausreichende Nachfrage fehlen, wodurch die Geräte in Entwicklung und Zertifizierung und somit auch ihrem Preis zu teuer werden dürften. Zum anderen hat bislang noch niemand den Herstellern die Anforderungen für ein solches Gerät genannt.

Aber es könnte einen sogenannten Wartezimmerkonnektor (siehe Kasten) geben, der den Online-Gang ohne Praxis-EDV doch noch ermöglicht.

So wird die Praxis-EDV vom Internet abgeschirmt

Auch wenn Notfalldaten und elektronische Patientenakte kommen, müssen Praxen nicht mit ihrer kompletten EDV online gehen. Eine mögliche Lösung ist der sogenannte "Wartezimmerkonnektor". Hier stellt ein Konnektor, der zwischen Kartenleser und Internetzugang geschaltet wird, eine sichere Online-Verbindung her. An die Praxis-Software muss der Kartenleser nicht angebunden sein.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“