Telemedizin bringt die Stroke Unit in ländliche Regionen

MAGDEBURG (reh). Nach zwei Jahren Projektarbeit läuft das telemedizinische Schlaganfall-Netzwerk TASC in Sachsen-Anhalt nun rund. TASC soll die Versorgung von Schlaganfall-Patienten in den ländlichen Regionen des Bundeslandes, in denen keine Stroke Units vorgehalten werden können, sicherstellen.

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166 Patienten konnten bereits von der Technik profitieren, so das erste Zwischenergebnis der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg, an der das Projekt angesiedelt ist.

Das Herz des Netzwerks ist nach Angaben der Universität die Stroke Unit im Universitätsklinikum Magdeburg. Die Schlaganfall-Spezialisten dort sind via Telemedizintechnik an sechs Satellitenkliniken - in Aschersleben, Burg, Gardelegen, Halberstadt, Stendal und Zerbst - angebunden.

Bei einem Verdacht auf Schlaganfall würden die Patientendaten in Echtzeit vom behandelnden Arzt vor Ort via EDV übertragen.

Radiologische Bilder von Patienten sind Bestandteil der Akte

Dabei beinhaltet die eigens von den Projektpartnern, zu denen auch die Klinik für Neurologie und die Klinik für Neuroradiologie an der Otto-von-Guericke Universität gehören, entwickelte Telematikplattform eine Telemedizin-Patientenakte, in die die Daten direkt einfließen.

Das Besondere: Auch radiologische Bilder von Patienten sind Bestandteil der Akte. Zudem stehe den Ärzten ein Modul zur Erfassung und Darstellung von Neurosymptomatiken und deren temporalen Veränderungen zur Verfügung.

Per Videokonferenz würden die Experten der Stroke-Unit dann den jeweiligen Verdachtsfall mit dem behandelnden Arzt durchsprechen, heißt es in dem Projektbericht der Universität.

Tasc wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in zwei Phasen von Mai 2008 bis Juli 2011 mit 1,47 Millionen Euro gefördert.

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