Big Data

Viel Potenzial für die Diagnostik

Diagnostische Sicherheit durch bessere Datenaufbereitung und Analyse: Das Kliniklabor profitiert von einer optimalen IT-Struktur.

Veröffentlicht:

OLDENBURG. Im Krankenhaus kann die zentrale Verarbeitung von Daten, die am Patientenbett – und damit am Point of Care – erhoben werden, dem Labor nicht nur die Dokumentation erleichtern, sondern auch Schwachstellen aufdecken.

Beim Symposium "Digitale Diagnostik" des Anbieters Roche anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in Oldenburg wurde dies am Beispiel Diabetes demonstriert. So würden mit dem Gerät Accu-Check® Inform II Blutzuckerdaten des Patienten mit Hilfe der Software cobas IT 1000 ausgewertet.

Identifikation von Patient und Anwender

Nicht nur individuell auffällige Glukosewerte würden erkannt, auch Abweichungen vom Normalbetrieb, wie Akkudefizite, Übertragungsfehler oder statistische Auffälligkeiten einzelner Geräte könnten schnell identifiziert werden, weil die Geräte sich zentral kontrollieren lassen, hieß es.

Die Richtlinien der Bundesärztekammer erfordern zusätzlich zur vollständigen Dokumentation der Messungen auch die Identifizierung des Anwenders bzw. dessen Qualifikation. Vor jeder Messung mit der Roche-Lösung müssen sich Patient und Anwender über jeweils einen Strichcode identifizieren.

Daten nutzen ohne dass der Datenschutz leidet

Dr. Michael Neumann, Leiter der IT des Zentrallabors der Universitätsklinik Würzburg, sieht in der Vernetzung einen potenziellen Zusatznutzen: Laborwerte und zusätzliche Patientendaten ermöglichten es, Therapierisiken schneller zu erkennen.

Wenn es gelinge, große Mengen individueller anonymisierter Patientendaten inklusive Labor- und anderen Diagnosen sowie Begleiterkrankungen und verwendete Therapie mit IT-Unterstützung so gut zu dokumentieren, dass man sie statistisch nutzbringend auswerten kann, ohne dass der Datenschutz leidet, bestehe künftig die Chance die individuelle Erfolgswahrscheinlichkeit unterschiedlicher Therapien besser vorherzusagen, so Neumann. Dafür sei unter anderem eine bessere IT-Strategie nötig. (mcm)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen