TI-Anschluss / conhIT

medisign und DGN bringen eigenes Paket

Der Markt für Komponenten zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur formiert sich. DGN und medisign haben jetzt ein eigenes Angebot angekündigt.

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DÜSSELDORF. Ärzte, die ihre Praxen an die Telematikinfrastruktur (TI) anschließen wollen, werden spätestens im zweiten Quartal auf weitere Anbieter von Konnektoren und auch von Kartenlesegeräten zurückgreifen können. So haben jetzt der IT-Dienstleister Deutsches Gesundheitsnetz (DGN) und der Signaturkartenanbieter medisign angekündigt, zum E-Health-Branchentreff conhIT im April ein eigenes Paket zum Anschluss an die TI vorzustellen.

Das DGN werde "in Kürze" Ausstattungskomponenten für die Anbindung von Praxen an die TI anbieten, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von DGN und medisign. Das DGN TI Starterpaket werde den DGN TI Konnektor, ein Servicepaket inklusive VPN-Zugangsdienst und Konnektorwartung, wahlweise das stationäre Kartenterminal Ingenico ORGA 6141 online oder den Tastaturkartenleser CHERRY G87-1505 sowie optional das mobile Kartenterminal Ingenico ORGA 930 M online umfassen.

"Beim Konnektor und VPN-Zugangsdienst haben wir uns für eine Zusammenarbeit mit der Secunet AG und arvato Bertelsmann entschieden", sagt DGN-Geschäftsführer Armin Flender laut Mitteilung. "Diese Komponenten durchlaufen derzeit – wie auch Tastaturkartenleser von Cherry – den Zulassungsprozess der gematik." Auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" hieß es bei Cherry, für die G87-1505 eHealth Tastatur mit vier kontaktbehafteten Kartenslots werde die Zulassung durch die gematik Ende Februar erwartet.

Praxen können das DGN TI Starterpaket künftig über den Anbieter ihres Praxisverwaltungssystems beziehen. "Das System muss in der Lage sein, mit unserem Konnektor und Kartenterminal zu kommunizieren und deren Schnittstellen anzusprechen", erklärt Flender.

"Deshalb bieten wir unser Paket nur in Kooperation mit PVS-Herstellern und Partnern an." Hierzu zählen unter anderen die Unternehmen der FREY-Gruppe – also die FREY ADV GmbH (QUINCY), S3 Praxiscomputer GmbH (S3-Win) und InterData Praxiscomputer GmbH (InterARZT) – sowie die T2med GmbH & CO. KG (T2med) und die Indamed EDV-Entwicklung und -Vertrieb GmbH (Medical Office). Mit weiteren Partnern sei das DGN derzeit in Verhandlungen.

Zwingend erforderlich für die Inbetriebnahme des Starterpakets ist der elektronische Praxisausweis (SMC-B), der von den KVen herausgegeben wird. Praxen beantragen ihn bei zugelassenen Anbietern, zu denen "in Kürze" auch medisign zählen werde, heißt es weiter. "Nur mit dem Praxisausweis kann sich eine Praxis an der TI authentifizieren und der Konnektor eine Online-Verbindung zur TI herstellen", erläutert medisign-Geschäftsführer Peter Schlögell.

Das Praxispersonal kann mit dem Praxisausweis zudem die Patientendaten auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) auslesen und auf Anwendungen wie das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) zugreifen. "Der medisign Praxisausweis lässt sich nicht nur mit dem DGN TI Starterpaket, sondern hersteller- und anbieterunabhängig in der TI einsetzen", betont Schlögell. Die Kosten würden durch die Betriebskostenpauschale (bei Ärzten 23,25 Euro pro Quartal) komplett abgedeckt. "

Als bislang einziger Anbieter ermöglichen wir eine quartalsweise Abrechnung, so dass Praxen nicht in Vorleistung gehen müssen", so Schlögell. medisign werde auf der conhIT zudem den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) vorstellen. Für den Zugang zur TI ist er zwar nicht verpflichtend, doch er wird künftig für medizinische Anwendungen der TI benötigt.

Denn der eHBA ermöglicht die qualifizierte elektronische Signatur, also die rechtsgültige digitale Unterschrift. Herausgeber des eHBA sind die Landesärztekammern, produziert wird er von zugelassenen Anbietern – derzeit ausschließlich medisign. (ger)

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