Anlagen-Kolumne

EZB-Kurs macht Aktien attraktiv

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Von Gottfried Urban

Das EZB-Anleihenkaufprogramm feiert seinen ersten Geburtstag. Seit März 2015 werden pro Monat ca. 60 Milliarden Euro verzinsliche Staatsanleihen von der Notenbank aufgekauft.

Wie sieht die bisherige Bilanz für die Kapitalmärkte aus? Für die Aktionäre enttäuschend. Der Leitindex für deutsche Aktien, Dax, ist seither um 2000 Punkte gefallen. Profitiert haben vornehmlich die Staatsanleihen bester Bonität. Innerhalb eines Jahres sind die Zinsen für erstklassige Anleihen auf die Nulllinie oder darunter gefallen.

Die Eurowährung schwächelt gegenüber dem US-Dollar. Gut für den Export im Euroland. Doch das Inflationsziel ist in noch weitere Ferne gerückt. Das billige Geld fließt in Euroland in immer teurer werdende Sachwerte oder es wird in Firmenübernahmen und weniger in neue Investitionen, die Arbeitsplätze schaffen, gesteckt.

Aber was wäre passiert, wenn die EZB nichts gemacht hätte? Die Folgen wären für die Wirtschaft, Banken und Unternehmen viel negativer als aktuell. Deflation und Rezession mit der Folge, dass die Entschuldung der Staaten kippen hätte können.

Wie geht es weiter? Geht es nach den Zinsterminmärkten, kommt es im Euro-Raum in den nächsten 45 Monaten zu keiner Zinserhöhung. Auch in den USA wird in diesem Jahr mit keiner weiteren Zinserhöhung gerechnet.

Die Führungsmannschaft der Zentralbank ist fest entschlossen alles zu tun, um die Inflation in Richtung zwei Prozent zu bringen. Wenn nötig, schaffe man einfach neue Instrumente. Das Risiko einer Deflation sei viel schlimmer als die Risiken, die vielleicht die Notenbank künftig in die Bücher nehmen wird.

Nicht nur Staatspapiere, wenn nötig auch Papiere mit niedrigerer Bonität werden wohl gekauft werden. Vielleicht wird es eine Ankündigung oder Andeutung geben, sich die Möglichkeit offen zu lassen, auch am Aktienmarkt als Einkäufer tätig zu werden.

Am Ende des Aufkaufprogrammes werden die Aktienkurse wahrscheinlich deutlich über dem Ausgangsniveau stehen, so ist das Muster zumindest in den USA gewesen. Es bestehen also gute Chancen, dass wir in zwölf Monaten deutlich höhere Aktienkurse sehen als wir sie bereits im Frühjahr 2015 gesehen haben.

Aktien bleiben in dem aktuellen Jahrzehnt die beste Anlageklasse. Sie haben in der Phase einer geordneten Entschuldung die Nase vorn. Gold als Beimischung zur Absicherung, falls etwas aus dem Ruder läuft.

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