Anlagen-Kolumne

Dax gibt Anlass zu Fantasien

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Es sind genau die Börsenphasen wie derzeit, die deutsche Anleger von Investments an den Aktienmärkten abhalten. Befinden sich die Börsen im Abschwung, befürchten Anleger, dass es noch zu früh für Käufe sein könnte. Schließlich könnten die Märkte ja noch weiter fallen.

Wenn die Kurse wegen schlechter Nachrichten tatsächlich weiter fallen, wird erst recht nicht investiert oder Aktienbestände werden aus Angst aufgelöst.

Dann warten Anleger auf deutlich sichtbare Zeichen einer Erholung an der Nachrichtenfront. Steigen die Kurse überraschend schnell, stellt sich der Anleger die Frage, ob es für einen Einstieg nicht schon wieder zu spät ist. Doch es sind genau die negativen Börsenphasen, die interessant sind. Wer nur in einem Schönwetterumfeld Aktien einkauft, der wird eher Enttäuschungen erleben.

Das verdeutlicht eine Beispielrechnung des amerikanischen Vermögensverwalters J.P. Morgan Asset Management. Sie kalkulierten das Endvermögen für zwei Anlegertypen: Der erste kaufte das Wertpapierpaket ohne Rücksicht auf Stimmung und Wirtschaftslage und ließ es die ganze Zeit liegen.

Schlechtester Jahresstart der Börsengeschichte

Der zweite Anleger hat dann investiert, wenn gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschten und devestiert, wenn sich Wirtschaftskennzahlen verschlechterten. Diese Schönwetterstrategie erzielte ein wesentlich schlechteres Ergebnis im Vergleich zum anderen Investor.

Gleichwohl sollten Anleger nicht blindlings in Aktien investieren. Aktienmärkte kehren regelmäßig zum Mittelwert zurück, und auf jede Übertreibung folgt eine Gegenreaktion. So stiegen die deutschen Aktien in der ersten Hälfte des Jahres 2015 überdurchschnittlich.

2016 bescherte Anlegern den schlechtesten Jahresstart der Börsengeschichte. Die Börsen sind damit komplett von einer Euphorie bereinigt worden.

Der Weg nach oben ist wieder frei. Wenn der Gewinn der Dax-Unternehmen in den nächsten zehn Jahren bei etwa sieben Prozent pro Jahr im Verhältnis zum aktuellen Kurs gehalten werden kann, dann wird sich der rechnerische Börsenwert durch die Gewinnthesaurierung - Gewinne und Dividende bleiben dabei im Unternehmen - in zehn Jahren mindestens verdoppeln.

Die Schwankungen werden hoch bleiben und das Ziel ist natürlich keine Garantie, aber realistisch.

Stünde der Dax im Jahre 2026 bei 20.000 Punkten, wäre er in einem normalen Zinsumfeld nicht überteuert, da alle Dividenden im Index immer sofort reinvestiert werden.

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