Anlagenkolumne
Pharma bleibt spannend
Das Übernahmekarussell in der Healthcare-Branche dreht sich wieder, und die Kurse steigen. Im Januar war Celgene, der US-Biotech-Hersteller von Mitteln gegen Krebs und Krankheiten des Immunsystems, ganz vorn dabei: Das Unternehmen kündigte die Übernahme des Blutkrebsspezialisten Impact Biomedicines für 1,1 Milliarden Dollar an; weitere bis zu sieben Milliarden US-Dollar können künftig fällig werden, vorausgesetzt, bestimmte Meilensteine werden erreicht.
Nur zwei Wochen später folgte die vollständige Übernahme des CAR-T-Spezialisten Juno Therapeutics für neun Milliarden Dollar; damit steigt auch Celgene in das Subsegment Zelltherapie ein.
Angesichts dieser Größenordnungen mutet die Übernahme der belgischen TiGenix durch den japanischen Pharmakonzern Takeda für 500 Millionen Euro vergleichsweise klein an. Die Belgier haben sich auf die allogene Zelltherapie gegen entzündliche beziehungsweise Autoimmunerkrankungen spezialisiert.
Auch ein Bieterkampf wurde ausgefochten: Der Weltmarktführer für Anti-Diabetika Novo Nordisk aus Dänemark wollte das belgische Biotechunternehmen Ablynx für 2,6 Milliarden Euro übernehmen – das die Offerte jedoch ablehnte. Die Zurückweisung war nicht ganz uneigennützig, da die französische Sanofi mit einem Kaufpreis von 3,9 Milliarden Euro lockte – 50 Prozent mehr als Novo, eine selbst für Pharma-Akquisitionen ungewöhnlich hohe Prämie.
Anscheinend wollte Sanofi dieses Mal auf keinen Fall leer ausgehen, denn mit früheren Übernahmeplänen hatten die Franzosen weniger Glück: Den Krebsspezialisten Medivation zum Beispiel wollten sie vor zwei Jahren für 9,3 Milliarden US-Dollar kaufen, mussten sich aber Pfizer geschlagen geben, die für Medivation 14 Milliarden Dollar hinzulegen bereit waren.
Im Jahresverlauf werden weitere Übernahmen zu sehen sein. Angesichts der gezahlten Prämien lohnt es sich für Investoren, das Geschehen im Blick zu behalten.