Anlagen-Kolumne

Chancen für den Einstieg abpassen

Es gibt Anzeichen, dass es 2018 mit den Aktien noch einmal aufwärts geht. Aber der richtige Zeitpunkt, um einzusteigen, ist noch nicht gekommen.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Einen vergleichbar starken Kursrückgang wie in diesem Monat (minus zehn Prozent) gab es in den USA zuletzt 1928. Leider sind die Stimmungsindikatoren aber noch nicht derart negativ, dass es ein eindeutig antizyklisches Kaufsignal gäbe.

Im Gegenteil, der Großteil der Marktteilnehmer sieht den jüngsten Rückgang als gesunde Korrektur. Diese Ansicht ist auch gut zu vertreten, denn immerhin gab es im gesamten Vorjahr keine Korrektur, die über drei Prozent hinausging. Und die Wirtschaft befindet sich noch in einer global breit angelegten Konjunktur.

Auslöser für die scharfe Korrektur waren US-Arbeitsmarktdaten, die seit langem wieder deutlicher steigende Löhne zeigen. Auch die Inflation zieht an. Das macht die Börse nervös, denn die seit 2009 andauernde Hausse wurde von den Notenbanken getrieben, die monetär Vollgas gaben, um die Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder in Gang zu bringen.

Das ist ihnen auch gelungen, allerdings ist nun fraglich, wie sich Börse und Wirtschaft ohne diesen generösen Rückenwind verhalten werden. Steigende Inflation bringt die Notenbanker unter Handlungsdruck.

So paradox es klingen mag, helfen könnte eine Konjunkturabschwächung, denn die würde den Druck auf die Notenbanken reduzieren und die Börsen fänden in ihren gewohnten Rhythmus, an den sich die Marktteilnehmer in einem der längsten Aufschwünge der Börsengeschichte gewöhnt haben: moderate, nicht zu gute Konjunktur plus geldpolitische Unterstützung.

Erste Anzeichen gibt es sogar. Vor kurzem wurden Einkaufsmanagerindizes berichtet, die – wie auch der deutsche ifo-Index – unter Vormonat lagen. Die Aussichten sind also nicht so schlecht, dass es mit den Aktien 2018 noch einmal aufwärts geht.

Wer Pulver trocken gehalten hat, kann einsteigen, wenn die Stimmungsindikatoren ausschlagen oder die Volatilität hohe Nervosität anzeigt. Derzeit ist es noch nicht so weit.

Der unabhängige Fondsmanager Dr. Jens Ehrhardt erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.

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