Anlagenkolumne

Die Aussichten an den Börsen stehen gut

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Der Begriff "Goldilock" – zu deutsch Goldlöckchen-Szenario – war unter Börsianern in den zurückliegenden Jahren oft zu hören. Gemeint ist damit ein konjunktureller Zustand, in dem das Wirtschaftswachstum nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist und in der eine niedrige Inflation den Notenbanken freie Hand lässt. Für die Börse wäre es ideal, wenn dieser Zustand weiter andauert. Bei internationalen Anlegern steigt jüngst die Nervosität, weil Anzeichen zu sehen sind, dass diese Schönwetter-Komfortzone verlassen werden könnte.

Zuletzt stiegen die Sorgen deshalb, weil die Wirtschaft international immer stärker brummte und die Inflation inzwischen nahe der von der US-Notenbank angestrebten Marke von zwei Prozent liegt. In Europa ist das Thema weniger gravierend, weil der Arbeitsmarkt nicht so angespannt ist wie in den USA. Außerdem haben die Europäer einen starken Euro. Die Amerikaner dagegen importieren derzeit Inflation, weil der Dollar zu den meisten internationalen Währungen schwach tendiert.

Auch die US-Notenbanker dürften kein Interesse daran haben, eine gut laufende Wirtschaft durch übertriebene oder verfrühte Zinsanhebungen abzuwürgen. Entsprechend vorsichtig dürften sie weiterhin agieren. Inzwischen werden alle Schritte lange im Voraus vorbereitet und kommuniziert. Es klingt etwas paradox, aber eine zwischenzeitliche Abkühlung der konjunkturellen Frühindikatoren könnte von den Börsen in nächster Zeit sogar positiv aufgenommen werden, weil der Markt vermutlich interpretieren würde, dass sich der Handlungsdruck auf die Notenbank reduziert.

Eine vorübergehende, leichte Konjunkturberuhigung könnte den Börsen helfen und muss nicht negativ interpretiert werden. Die Stimmungsindikatoren sind inzwischen weniger belastend als noch vor wenigen Wochen, als der Optimismus zu hoch war.

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