Anlagen-kolumne

Lässt globales Wachstum ab 2020 nach?

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:
Lässt globales Wachstum ab 2020 nach?

Während bei uns die Zinsen seit 2015 unter Null liegen, startete die US-Notenbank schon vor vier Jahren mit dem Zinserhöhungszyklus. Auslöser war der US-Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenrate war von etwa zehn Prozent in 2009 auf unter sechs Prozent gefallen. Die bisherigen Zinsanhebungen haben der US-Wirtschaft und auch den US-Börsen in keiner Weise geschadet. Die Aktien stiegen und die Arbeitslosigkeit hat sich Richtung vier Prozent weiter reduziert.

Aber wann wird man am US-Aktienmarkt und in der Wirtschaft die Bremsspuren einer restriktiveren Geldpolitik erkennen? Der IWF prognostiziert ab 2020 einen nachlassenden globalen Wachstumseffekt aufgrund der erhöhten Zinsen und einem schwächeren Wirtschaftswachstum in China. Um 2020 wäre damit die Phase steigender US-Zinsen beendet.

Die Langfristzinsen für US-Anleihen steigen ohnehin schon nicht mehr und haben sich bei etwa drei Prozent relativ stabil eingependelt. Es gibt keinen Inflationsdruck. Der internationale Wettbewerb am Arbeitsmarkt sowie die digitale Revolution verhindern eine Lohn- Preisspirale. Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass das nächste Zinshoch früheren Zinstiefs entsprechen dürfte.

Für die EZB werden vier Jahre zeitversetzt zu den USA, also ab 2019, erste Zinsschritte nach oben erwartet. Nicht die Erwartung steigender Zinsen, wenn diese moderat steigen, sondern der Wechsel von steigenden zu wieder fallenden Zinsen ist ein Verkaufssignal für die Aktienmärkte. Es spiegelt die Aussicht auf geringeres Wirtschaftswachstum bis hin zu Rezessionsgefahren wieder.

Eine europaweit anziehende Arbeitslosigkeit könnte das erste Warnsignal für die Aktienmärkte hierzulande sein und dann auch in der Eurozone das Ende eines Zinsanstiegszyklus bedeuten. Im Moment sind wir aber noch weit davon entfernt.

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