Anlagen-Kolumne

Mit Dealmaker Trump am Scheideweg

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Bei allen Warnungen zur Börsenentwicklung in den letzten Monaten, gibt es doch auch viele positive Aspekte. Dazu gehört etwa, dass die Welle schlechter Nachrichten inzwischen bereits eingepreist sein sollte. Schwache Frühindikatoren, zahlreiche Gewinnwarnungen, politische Unsicherheit in Italien und Deutschland und allen voran ein eskalierender Handelskonflikt, hätten das Zeug gehabt, die Aktienkurse stärker in die Knie zu zwingen.

Doch der Gesamtmarkt ist nur moderat gefallen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sind die Marktteilnehmer zu bequem und haben einfach noch nicht reagiert, oder – das wäre die positive Variante – der Markt erfährt aufgrund fehlender Anlagealternativen weiterhin eine robuste Nachfrage.

Zu dieser zweiten Interpretation passt, dass die Umfragen der Stimmungsindikatoren nur noch wenig Optimismus zeigen. Entsprechend gilt wieder die übliche antizyklische Logik: je mehr Leute negativ gestimmt sind, desto größer das Käuferpotenzial, wenn es dann doch anders kommt als erwartet. Und genau das ist gar nicht so unwahrscheinlich.

Dealmaker Trump ist inzwischen bekannt für seine 180-Grad-Wenden. Erst massiv poltern, dann großzügig einlenken. Sein Ziel dürfte doch sein, dass sämtliche Zölle aufgehoben werden. Damit stünde er vor seinen Wählern im November gut da und die Börse dürfte aufatmen.

Dann könnten sich Frühindikatoren wie der Ifo-Index auch wieder verbessern, die aktuelle Abkühlungsphase würde sich im Nachhinein nur als konjunkturelle Delle erweisen und der Börsenaufschwung kann weitergehen.

Fazit: Es gibt immer mehrere Interpretationsmöglichkeiten. Die Chancen für eine Erholung steigen derzeit. Wachsamkeit ist aber angesagt, denn die Börsenwelt ist fragiler geworden als 2017. Zyklische Portfolios sollten vorsichtshalber weiter auf eine defensivere Positionierung umgestellt werden.

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