Anlagen-Kolumne
Silver Ager bescheren Goldenen Schnitt
Im Jahr 2015 lebten 7,35 Milliarden Menschen auf der Welt – 12 Prozent davon waren über 60 Jahre alt. Nach einer Prognose der UNO wird diese Altersklasse bis 2030 auf über 16 Prozent und bis 2050 sogar auf 21 Prozent der Weltbevölkerung von dann 9,8 Milliarden Menschen steigen.
Mädchen, die 2017 in Deutschland geboren wurden, haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von fast 93 Jahren. Für Jungen beträgt sie immerhin knapp 90 Jahre.
Interessant ist auch die globale Verteilung: In Europa wird 2050 jeder Dritte 60 Jahre oder älter sein. In Nordamerika liegt der Faktor bei 3,5, in Lateinamerika und in Asien bei 4. In Afrika hingegen wird es nicht einmal jeder Zehnte sein.
Auch bedingt durch diese demografische Entwicklung wird sich die Anzahl der Demenzkranken laut einer Prognose der WHO bis 2050 auf 132 Millionen Menschen erhöhen und damit im Vergleich zu heute fast verdreifachen. Die Nachfrage nach Medikamenten und Medizintechnik wird entsprechend zunehmen. Was gleichermaßen für Pflegeeinrichtungen und -leistungen gelten dürfte.
Weltweit lag das Volumen des Pflegemarktes bereits 2016 bei über 860 Milliarden Dollar. Allein bis 2025 rechnen Branchenexperten mit einer Verdopplung der Ausgaben auf mehr als 1,76 Billionen Dollar.
Was heißt das für Anleger? Die demografische Entwicklung garantiert ein weltweit anhaltendes Wachstum des Gesundheitsmarktes und unterstreicht die guten Aussichten der dort tätigen Akteure.
Die durchschnittliche Lebenserwartung könnte sogar noch weiter zunehmen – dank innovativer Medikamente und ihrer potenziell lebensverlängernden Wirkung, verbunden mit einer höheren Lebensqualität. Diese Trends werden sich auch in den Geschäftsberichten und Kennzahlen der Unternehmen widerspiegeln, die in diesem Markt präsent sind. Entsprechend positiv dürften sich auch die Aktienkurse der Healthcare-Industrie entwickeln.
Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).