Anlagenkolumne

In den USA läuten für Pharma die Glocken

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:
In den USA läuten für Pharma die Glocken

© Apo Bank / Uwe Nölke MENSCHENf

Alle Jahre wieder steht das Weihnachtsfest vor der Tür. Für viele eine besinnliche Zeit – nicht jedoch für den Einzelhandel, denn es ist auch Geschenkezeit und damit Hochsaison, die umsatzstärkste Saison des Jahres. Um die Verkäufe zusätzlich anzukurbeln, haben vor allem die Kaufhäuser und die Modegeschäfte einen neuen Zwischen-Schlussverkauf vor dem – mittlerweile inoffiziellen – Winterschlussverkauf eingeführt: den sogenannten Pre-Season-Sale.

Ähnliches lässt sich auch bei Pharma- und Biotechnologieunternehmen beobachten, allerdings vor einem etwas anderen Hintergrund: In den USA ist es üblich, dass jedes halbe Jahr eine neue Preisrunde eingeläutet wird, das heißt zum 1. Januar sowie zum 1. Juli eines jeden Jahres dürfen die Hersteller ihre Medikamentenpreise erhöhen. Um dieser Preiserhöhung kurzfristig zu entgehen, ordern die Apotheken in den Vorwochen noch kräftig Ware. Denn selbst wenn diese erst nach dem Stichtag ausgeliefert wird – der Einkaufspreis ist fix. Ein weiterer positiver Nebeneffekt aus Sicht der Apotheken: Ihre Marge verbessert sich, denn die noch zum alten Preis erworbenen Arzneimittel können nun zum neuen, höheren Preis abgegeben werden.

Aber auch die Arzneimittelhersteller profitieren von dieser kurzfristig außergewöhnlichen Nachfrage: Sie können ihre gut gefüllten Lager räumen und noch schnell ihre Prognosen für das zu Ende gehende Jahr erfüllen. Und das wiederum freut nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die Investoren, denn meist steigen angesichts der guten Verkaufszahlen auch die Aktienkurse.

Fazit: Die Vorweihnachtszeit ist nicht nur eine gute Zeit für Umsätze, sondern auch für Gewinne. Und Gewinne – bei den Unternehmen wie bei den Aktionären – befeuern letztlich wieder die Kauflaune. Eine Win-Win-Situation für alle. Fröhliche Weihnachten!

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