Privatversicherer schneiden gut ab beim Stresstest

KÖLN (akr). Ein Krankenversicherer und ein Lebensversicherer sind beim Test der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für Risiken in der Kapitalanlage durchgefallen. Die überwiegende Zahl der deutschen Kranken- und Lebensversicherer ist für einen Kapitalmarkt-Crash gut gewappnet.

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Mit dem "Stresstest" prüft die Bafin jährlich, ob Versicherer bei einer extremen Wertminderung ihrer Aktien, festverzinslichen Wertpapiere und Immobilien ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden noch erfüllen können. Dieser Test ist nach der Kapitalmarktkrise zu Beginn des Jahrtausends eingeführt worden. Von den 51 auf dem deutschen Markt tätigen Krankenversicherungsgesellschaften unterzog die BaFin Ende des vergangenen Jahres 44 Gesellschaften dieser Prüfung. Die übrigen waren wegen ihrer risikoarmen Kapitalanlage davon befreit.

Bei diesem Test untersucht die BaFin zum Beispiel das Szenario für den Fall, dass die Aktienkurse um 35 Prozent oder der Kurs der festverzinslichen Wertpapiere um zehn Prozent sinken. Fast alle Krankenversicherer würden einen Crash an den Kapitalmärkten überstehen.

Den Namen der Gesellschaft, die in Schwierigkeiten geraten könnte, nannte die BaFin nicht. "Dieser Krankenversicherer hat überproportional in Aktien investiert", sagte Thomas Steffen, Versicherungs-Chefaufseher der BaFin, bei der Jahrespressekonferenz. Der Aktienanteil der Kapitalanlagen liege aber nicht über der zulässigen Grenze.

Auch im Jahr 2006 war eine Krankenversicherung bei dem Stresstest durchgefallen. Die BaFin will keine Angaben dazu machen, ob es sich um dasselbe Unternehmen handelt. Bei den Lebensversicherern hatten 2006 alle geprüften Gesellschaften den Test bestanden, 2007 fiel eines von 99 Unternehmen durch. Der Grund dafür war die Verschärfung des Tests bei der Bewertung der Immobilien.

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