Rechnungshof will Soli-Zuschlag für Auslands-Einkünfte

Veröffentlicht:

BERLIN (dpa). Im Ausland erzielte Einkünfte sollten nach dem Willen des Bundesrechnungshofes komplett dem Solidaritätszuschlag unterworfen werden. Durch diese Gesetzeslücke seien dem Bund seit 1991 rund 1,8 Milliarden Euro an Einnahmen entgangen, kritisierte Rechnungshof-Präsident Dieter Engels in Berlin.

Auf Einkünfte, die Steuerpflichtige im Ausland erzielen, wird bisher laut Rechnungshof der "Soli" nicht oder nur teilweise erhoben. Inländische Einkünfte unterlägen dagegen uneingeschränkt dem Solidaritätszuschlag. Seit Einführung des Zuschlags von 5,5 Prozent im Jahr 1991 seien dem Bund deshalb jährlich etwa 110 Millionen Euro entgangen.

Im Ausland gezahlte Einkommensteuer wird auf die deutsche Einkommensteuer angerechnet. Damit soll eine Doppelbesteuerung vermieden werden. Da die anzurechnende ausländische Steuer die festzusetzende Einkommensteuer verringert, mindert sie zugleich die Bemessungsgrundlage für den Solidaritätszuschlag. Die Begünstigung ausländischer Einkommen widerspricht nach Auffassung der Experten des Bundesrechnungshofes dem Gleichbehandlungsgebot.

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen