Die MedTech-Branche setzt weiter auf den Export

Vom Umsatzrückgang im Jahr 2009 lassen sich die deutschen Medizintechnik-Unternehmen nicht verunsichern.

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FRANKFURT AM MAIN (ava). Die Finanzkrise ist nicht ganz spurlos an der Medizintechnikbranche vorübergegangen. Vor allem der Export, der stets Umwachszuwächse meldete, ist nach Angaben des Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) 2009 um sieben Prozent eingebrochen. Doch der Fachverband elektromedizinische Technik im ZVEI, in dem etwa 80 vorwiegend mittelständische MedTech-Unternehmen vertreten sind, ist optimistisch: "Wir hoffen, dass der Export im Jahr 2010 wieder wächst," so ZVEI-Geschäftsführer Hans-Peter Bursig in einem Hintergrundgespräch am Donnerstag.

Die deutsche MedTech-Branche ist mit einer Exportquote von etwa 65 Prozent stark exportorientiert. So erzielten die deutschen Medizintechnikunternehmen nach Angaben des zweiten Branchenverbandes Spectaris im Jahr 2008 einen Umsatz von rund 18 Milliarden Euro, davon entfielen 12 Milliarden Euro auf das Auslandsgeschäft. Unter dem Dach Medizintechnik sind unterschiedliche Unternehmen vertreten: vom Hersteller eines Zungenspatels aus Holz bis zu den drei Großen, General Electric (GE), Philips und Siemens, die etwa den Markt für Magnetresonanztomografie (MRT) fast ganz unter sich aufteilen.

Trotz Wirtschaftskrise bleiben die USA nach wie vor Exportland Nummer 1 für Medizintechnik-Unternehmen. Wachstumschancen sieht der Branchenverband ZVEI aber auch in Asien und in Südamerika, beispielsweise Brasilien. Allerdings werden in manchen Ländern die Zulassungshürden für Medizintechnik immer höher. Das berichtet Markus Braun, Vorsitzender der German Healthcare Export Group, einem Zusammenschluss stark exportorientierter Unternehmen in der Medizintechnik.

Gelegentlich müssen sogar Konstruktionspläne vorgelegt werden. Die Gefahr, dass auf diese Weise Ideen "abgekupfert" werden, sieht Braun. Aber: "Wenn wir im Export wachsen wollen, müssen wir dieses Risiko in Kauf nehmen."

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