Anlagen-Kolumne

Aktien bleiben die wichtigste Anlageklasse

Unternehmen haben ihre Schulden abgebaut und sind gesünder als je zuvor. Zudem sind Aktien zurzeit historisch günstig bewertet. Deshalb lohnt sich die Investition.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Wie man auch dreht und wendet: Der Anleger kommt derzeit nicht an der Anlageklasse Aktie vorbei. Dies liegt unter anderem an den wenig attraktiven Alternativen: Zinsanlagen sind bei der aktuell beschleunigten Inflation ein Verlustgeschäft.

Rohstoffe erzielen keine laufenden Erträge und sind analytisch schwer zu greifen. Immobilien gelten zwar als interessanter Vermögensbaustein, durch die Illiquidität haben sie aber auch deutliche Nachteile.

Aktien hingegen punkten in zweierlei Hinsicht: Zum einen verhelfen sie dem Anleger zu Sachwert und Substanz im Portfolio. Zum anderen erhält der Investor über die Aktie eine äußerst einträgliche Kapitalverzinsung. Wer nachrechnet, wird merken, dass viele Aktien immer noch billig zu haben sind.

Üblicherweise erwartet ein Investor mindestens drei bis vier Prozent über dem risikolosen Zins - momentan 1,5 Prozent - als Unternehmerlohn. Aktuell beträgt dieser Aufschlag bei den Dax-Unternehmen aber mehr als acht Prozent. Mit anderen Worten: Aktienunternehmen werden in den nächsten zwölf Monaten fast zehn Prozent ihres Kurswertes an Jahresertrag erzielen.

Ein Teil wird als Dividende ausbezahlt, der Rest wird wieder reinvestiert. Im Jahr 2000 lag diese Kennzahl bei vier Prozent und in 2007 bei sechs Prozent. Aktien sind somit im Vergleich zu Zinsanlagen fast schon historisch günstig bewertet.

In den Kassen der 30 größten deutschen Unternehmen ist zudem so viel Geld wie nie zuvor. Neun Prozent der Bilanzsumme halten die Unternehmen in Cash, im Jahr 2007 waren es nur gut vier Prozent.

Die großen Konzerne haben sich billiges Geld über Industrieanleihen am Kapitalmarkt besorgt und können jetzt entweder das Geld investieren oder andere Unternehmen aufkaufen. Über weitere Dividendensteigerungen wird dies auch den Anlegern zugute kommen.

Nachdem die Weltwirtschaft weiter mit mehr als vier Prozent in den nächsten Jahren zulegen wird, werden auch deutsche Unternehmen in den nächsten Jahren mehr Geld verdienen können.

Auf Basis der geschätzten Gewinne in 2012 und 2013 errechnet sich ein fairer Dax bei etwa 10.000 Punkten. Da sind natürlich Übertreibungen nach oben möglich. Nach unten sollte um die 7000 Punkte nicht mehr viel Risiko liegen.

Trotz, oder gerade aufgrund der Euro-Krise, gehören Aktien ins Depot. Im Gegensatz zu den Nationalstaaten haben die Unternehmen ihre Schulden abgebaut und sind gesünder als je zuvor. Ein Umstand, den Investoren völlig emotionslos für sich nutzen können.

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