Mit der richtigen Lok bleiben Anleger auf Spur

Das Güteraufkommen auf der Schiene zieht wieder an. Mit Eisenbahnfonds können Ärzte auf diesen Anlage-Trend setzen.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:
Wer viel transportieren will, braucht neue Loks und Waggons - eine Chance für Eisenbahnfonds.

Wer viel transportieren will, braucht neue Loks und Waggons - eine Chance für Eisenbahnfonds.

© Revierfoto / imago

NEU-ISENBURG. Emissionshäuser haben eine neue Nische für Beteiligungsmodelle entdeckt: Mit geschlossenen Eisenbahnfonds können Anleger am wachsenden Güterschienenverkehr partizipieren.

Für den Hamburger Initiator Paribus Capital ist das "Rail Portfolio II" bereits sein zweites Beteiligungsangebot im Schienensegment. Das Emissionshaus Steiner + Company bringt mit dem neuen "Train Performer" gerade seinen ersten Eisenbahnfonds an den Markt.

Die Idee ist in beiden Fällen dieselbe: Die Beteiligungsgesellschaften wollen Schienenfahrzeuge erwerben und vermieten. "Neben den rund 400 Eisenbahnunternehmen kommen in Deutschland noch einmal mehr als 1000 Industrie- und Hafenbahnen als Mieter infrage", umreißt Illya Steiner, Geschäftsführer von Steiner + Company, das Potenzial.

Nachfrage nach Loks und Waggons steigt deutlich an

All diese Gesellschaften würden immer mehr Loks und Waggons benötigen, sagt Paribus-Geschäftsführer Thomas Böcher. Denn das Frachtaufkommen auf den Schienen steige. Allein 2010 registrierte das Bundesverkehrsministerium mit der anziehenden Konjunktur einen Anstieg beim Transportvolumen im Schienengüterverkehr von zwölf Prozent.

Seinen ersten Eisenbahnfonds hatte Paribus 2008 kurz vor Beginn des Wirtschaftseinbruchs aufgelegt. Obwohl das Frachtaufkommen mit der Konjunktur damals auf Talfahrt ging, liege der Fonds bei den Ausschüttungen über Plan, sagt Böcher. "In der Krise sind zwar die Mieten für Lokomotiven gefallen, gleichzeitig aber auch die Preise."

Deshalb habe der Fonds in der damaligen Aufbauphase Lokomotiven günstiger als geplant einkaufen können. Jetzt würden die Anleger von den wieder anziehenden Mietpreisen profitieren.

40 Millionen Euro hat Böcher für seinen zweiten Fonds bereits eingesammelt und so 18 Lokomotiven erworben. Bis zum Ende der Platzierung im nächsten Jahr soll das Volumen auf bis zu 98,8 Millionen Euro anwachsen. Nicht ganz so groß plant der Mitbewerber: "Wir wollen für insgesamt 30 Millionen Euro Diesel- und Elektrolokomotiven sowie Güterwaggons erwerben", sagt Steiner.

Paribus stellt seinen Anlegern Ausschüttungen von jährlich sieben bis neun Prozent in Aussicht. Zuzüglich des Liquidationserlöses soll der Gesamtmittelrückfluss bezogen auf das Eigenkapital ohne Agio bei der Auflösung des Fonds nach 15 Jahren rund 220 Prozent vor Steuern betragen.

Bei einer deutlich kürzeren Laufzeit von nur acht Jahren soll der prognostizierte Gesamtmittelrückfluss 160 Prozent betragen. Um dabei zu sein, müssen Anleger in beiden Fällen mindestens 10.000 Euro plus einem Agio von fünf Prozent aufbringen.

Zur Stabilisierung der Portfolien setzen beide Emittenten auf Mietverträge kurzer, mittlerer und langer Laufzeit von bis zu acht Jahren. "Je kürzer die Vertragsdauer, desto höhere Mieten zahlen die Bahnunternehmen", erläutert Böcher. Bei langfristigen Verträgen seien die Mietzahlungen zwar geringer, dafür würden diese aber stetige Einnahmen garantieren.

Eisenbahnbetreiber sind Gewinner der Energiewende

Obwohl der erste Paribus-Fonds gut durch die Krise kam, seien Eisenbahnfonds nicht generell gegen Konjunktureinbrüche gefeit, sagt Böcher. "Im Abschwung versuchen Eisenbahngesellschaften natürlich, ihre eigenen Loks und Waggons zu beschäftigen und angemietete Maschinen abzustoßen oder die Mieten zu drücken."

Eisenbahngesellschaften zählten zu den Gewinnern der Energiewende und der Klimaschutzpakete, so Böcher. "Der Energieverbrauch eines Lkws ist auf vergleichbarer Strecke dreimal höher als der der Bahn, der CO2-Ausstoß sogar viermal höher."

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