Anlagen-Kolumne

2013 birgt gute Aussichten für Aktienanleger

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Das Fazit des vergangenen Jahresausblicks dürfte auch 2013 noch Gültigkeit haben. "Konjunkturell schwache Jahre mit expansiver Notenbankpolitik sind für die Börse besser als Boomjahre mit Notenbankbremsung."

Mit dem derzeit laufenden Aufkaufprogramm der US-Notenbank (FED) in Höhe von monatlich 85 Milliarden Dollar würde im Laufe des Jahres die Bilanzsumme der FED um 1020 Milliarden Dollar steigen. Das wäre so stark wie in den vier Jahren davor zusammen. Es wäre die extremste monetäre Ankurbelung aller Zeiten, mit entsprechenden Auswirkungen auf Vermögensgüter wie etwa Aktien.

In Deutschland sind die Notenbank- und Geldmengenausweitungsraten derzeit aber ebenfalls zweistellig. Die an dieser Stelle immer wieder betonte Präferenz von Aktien gegenüber Anleihen gilt mehr als zuvor.

Denn die für 2013 beschlossene CAC-Klausel (Collective Action Clause), die für alle neu emittierten europäischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit über einem Jahr gilt, b bewirkt, dass in Zukunft Schuldenschnitte wie in Griechenland deutlich leichter vonstatten gehen.

Keine Zustimmung mehr bei Staatsanleihen

Eine (Teil-)Enteignung von Investoren in Staatsanleihen wird damit erleichtert, denn diese müssen nicht mehr um Zustimmung gebeten werden. Bei dem derzeitigen Fälligkeitsprofil in Deutschland werden in fünf Jahren mehr als die Hälfte der Staatsanleihen umgestellt sein.

Für alle Anleger in Lebensversicherungen und Rentensparverträgen steigt damit das Ausfallrisiko. Auf der anderen Seite wird für diese neuen Anleihen ein Risikoaufschlag vom Markt verlangt werden.

Als positiver Effekt wird eine Verschlechterung von Staatsfinanzen künftig sensibler mit steigenden Zinsen quittiert werden und hoffentlich disziplinierend wirken.

Für Aktieninvestoren sollte das unterm Strich positiv sein, denn die relative Attraktivität steigt damit. Dennoch ist es erstaunlich wie geräuschlos eine solch bedeutende Klausel installiert werden konnte. Hinzu kommt, dass neben den Staatsanleihen inzwischen auch Unternehmensanleihen zu teuer sind.

Auf ausreichende Dividendenausschüttungen achten

Vor dem Hintergrund des derzeit immer noch labilen Konjunkturumfeldes (von einem selbsttragenden Konjunkturaufschwung kann nirgendwo die Rede sein) sind starke Gewinnsteigerungen und damit Kursgewinne bei Aktien ohne eine Ausdehnung der Bewertungsmultiplikatoren unrealistisch.

Anleger dürften daher noch mehr auf ausreichende Dividendenausschüttungen achten. Aber auch die begonnene Bewertungsausdehnung dürfte anhalten, denn die Investoren sind in Aktien weiter unterinvestiert.

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