Ärzte geben zu

Große Wissenslücken bei der Umsatzsteuer

Die Regelungen zur Umsatzsteuer bei Präventionsleistungen sind vielen Ärzten nicht klar. Eine Umfrage zeigt: Es herrscht eine große Unsicherheit, weswegen viele Niedergelassene sich scheuen, Präventionsleistungen anzubieten.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Umsatzsteuererklärung: Viele Ärzte scheuen sich, Leistungen anzubieten, die sie am Ende in die Umsatzsteuerpflicht bringen.

Umsatzsteuererklärung: Viele Ärzte scheuen sich, Leistungen anzubieten, die sie am Ende in die Umsatzsteuerpflicht bringen.

© PhotographyByMK / fotolia.com

NEU-ISENBURG. Egal, wer in Zukunft in Berlin regiert: Prävention bleibt auch nach dem Scheitern des Präventionsgesetzes auf der Agenda von Politik und Gesellschaft.

Über die steuerlichen Probleme, die mit dem Erbringen von Präventionsleistungen verbunden sind, sind sich viele Ärzte allerdings nicht im Klaren.

Ein Schlaglicht auf die Unsicherheit, die zu diesem Thema bei niedergelassenen Ärzten besteht, wirft eine aktuelle Umfrage der bundesweit agierenden Steuerberatungsgesellschaft ETL Advision unter rund 1000 Ärzten.

Demnach stimmten rund 60 Prozent der befragten Ärzte der Aussage zu, dass Prävention ein wichtiger Faktor in der Versorgung der Patienten sei. 40 Prozent sagten, Patienten fragten Prävention verstärkt nach.

Positive Grundhaltung zu Präventionsleistungen

Drei von fünf Ärzten stimmten der Aussage zu, dass Prävention sinnvoll sei für die Früherkennung von Krankheiten, und immer noch 45 Prozent, dass sie sinnvoll sei für die Erhaltung der Gesundheit ohne Bezug auf eine konkrete Erkrankung.

Diese positive Grundhaltung vieler Ärzte zur Prävention schlägt sich offenbar auch im Angebot eigener Präventionsleistungen nieder. 60 Prozent der befragten Ärzte bieten nach Informationen von ETL Präventionsleistungen in der eigenen Praxis an.

Zurückhaltung aus Angst vor der Steuer

Nur 25 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben dagegen an, die Regelung zur Umsatzsteuerpflicht beziehungsweise Umsatzsteuerfreiheit bei Präventionsleistungen seien ihnen bekannt.

Mehr als jeder dritte Befragte gab an, aufgrund möglicher Umsatzsteuerpflicht beim Angebot von Präventionsleistungen nur zurückhaltend zu agieren.

Da die Umfrage nicht repräsentativ sei, gäben die Ergebnisse lediglich ein Stimmungsbild bei den Ärzten wieder, heißt es zur Aussagekraft der Umfrage bei ETL.

Welche ärztliche Leistungen von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind und worauf Ärzte bei Präventionsleistungen aus Steuergründen achten sollen, erfahren Sie, wenn Sie diesen Text exklusiv in unserer App-Ausgabe vom 20.11.2013 weiterlesen.

Jetzt auch auf Android lesen ... Jetzt gleich lesen ...

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen