Anlagen-Kolumne

Unternehmen, die einfach funktionieren

Von Richard Haimann Veröffentlicht:

Es gibt börsennotierte Konzerne, deren Geschäfte scheinen so langweilig, dass selbst ein Wechsel an der Vorstandsspitze bei Marktbeobachtern nur ein Gähnen hervorruft. „Colgate-Palmolive mit unspektakulärem Chefwechsel“, titelte etwa das Finanz-Portal „Onvista“ jüngst über den Haushaltsreiniger- und Zahnpflegespezialisten aus den USA, als der bekanntgab, dass der bislang für das operative Geschäft zuständige Noel Wallace, wie erwartet, in diesem Monat den in den Verwaltungsrat wechselnden Vorstandsvorsitzenden Ian Cook beerbt.

Für Anleger indes sind Investments in Aktien solcher Konzerne häufig höchst lukrativ. In Euro gerechnet, ist der Börsenkurs des Elmex-Herstellers seit 1996 um 725 Prozent gestiegen. Aus 10.000 Euro wären damit in den vergangenen 23 Jahren 82.500 Euro geworden.

Und das ist nicht alles: Das Unternehmen aus New York hat seit 1963 Jahr für Jahr seine Dividende erhöht, zuletzt wurde die aktuelle Quartalsdividende um 2,4 Prozent auf 43 US-Cent angehoben. Wären bei einem in Investment von 10.000 Euro in das Papier im Jahr 1996 sämtliche Dividenden reinvestiert worden, wäre daraus ein Betrag von mehr als 250.000 Euro erwachsen – mithin ein Gewinn von 2400 Prozent.

Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, welche Renditen sich mit langfristigen Anlagen in scheinbar langweilige Unternehmen erzielen lassen, wenn diese ihre Aktionäre über Dividenden stetig am Geschäftserfolg beteiligen. Dass Anbieter von Waren des täglichen Bedarfs wie Colgate-Palmolive dabei über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich wachsen, liegt eben exakt daran, dass ihr Geschäft langweilig ist.

Erfinder und Ingenieure arbeiten ständig daran, Computer und Smartphones zu revolutionieren. An Spülmittel und Zahnpasta hingegen verschwenden Innovatoren keinen Gedanken – weil sie einfach funktionieren, Tag für Tag.

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