Anlagen-Kolumne

Franken als Fels in der Brandung

Der Schweizer Franken gilt als die Krisenwährung schlechthin. Droht Ungemach an den Finanzmärkten oder schwächelt die globale Wirtschaft, flüchten Investoren regelmäßig in das Zahlungsmittel der nur knapp 8,5 Millionen Einwohner zählenden eidgenössischen Republik.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:

Der Schweizer Franken gilt als die Krisenwährung schlechthin. Droht Ungemach an den Finanzmärkten oder schwächelt die globale Wirtschaft, flüchten Investoren regelmäßig in das Zahlungsmittel der nur knapp 8,5 Millionen Einwohner zählenden eidgenössischen Republik. Das lässt den Wert des Franken dann immer gegen Euro, britisches Pfund und US-Dollar steigen.

Erfolglos hatte die Schweizer Nationalbank nach der Finanzkrise versucht, sich dieser Aufwertung entgegenzustellen und den Kurs ihrer Währung bei 1,20 Franken zum Euro zu fixieren. Am Ende musste sie sich dem Andrang der Investoren beugen.

Kein Wunder: Die Nachfrage nach dem Franken ist auch fundamental gerechtfertigt. Die Schuldenquote des Landes beträgt nur 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – gegenüber 64 Prozent in Deutschland, 106 Prozent in USA und 131 Prozent in Italien.

Doch einfach Euro gegen Franken zu tauschen und auf ein Bankkonto zu legen, kostet nur Gebühren, bringt aber, wie hierzulande, keine Zinsen. Interessant sind jedoch Aktien Schweizer Unternehmen. Das Papier des Pharmakonzerns Novartis ist seit 2009 in Franken um 124 Prozent, in Euro sogar um 200 Prozent gestiegen und bietet aktuell eine Dividendenrendite von 3,2 Prozent.

Ganz unabhängig von globalen Konjunkturentwicklung sind Aktien von Immobilienunternehmen wie Mobimo, PSP Swiss Property oder Swiss Prime Site, die nur Büro- und Wohnliegenschaften in der Schweiz besitzen. Ihre Dividendenrenditen liegen aktuell zwischen 3,15 Prozent (PSP) und 4,5 Prozent (Swiss Prime Site).

Analysten erwarten, dass Gewinne und Ausschüttungen weiter steigen. Denn anders als in Deutschland diskutiert die Politik in der Schweiz nicht über eine staatliche Deckelung der Mieten – weil diese im Schnitt nur 25 Prozent des Haushaltseinkommens betragen.

Richard Haimann ist freier Wirtschaftsjournalist in Hamburg. Er schreibt über Finanzthemen für in- und ausländische Publikationen.

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