Brasilien
Investoren fordern Schutz des Amazonas
RIO DE JANEIRO. Angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet rufen Investoren die brasilianische Regierung zu einem entschlossenen Kampf gegen die Vernichtung des Urwalds auf.
„Als Anleger sehen wir die Abholzung und deren Folgen für Artenvielfalt und Klima als ein systemisches Risiko für unsere Portfolios“, heißt es in einem von 230 Pensionsfonds, Vermögensverwaltungsgesellschaften und Kreditinstituten unterzeichneten offenen Brief. Die Unternehmen verwalten nach eigenen Angaben zusammen rund 14,7 Billionen Euro.
Zuletzt hatten Abholzungen und Brände im Amazonasgebiet stark zugenommen. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht im Amazonasregenwald vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschließen.
Sie appellieren an die Regierung, durch bessere Kontrollen die illegale Abholzung zu unterbinden und den legalen Holzeinschlag deutlich zu reduzieren. Die Abholzung und die Brände im Amazonasregenwald hatten zuletzt auf der ganzen Welt für Bestürzung gesorgt.
Die schwedische Modekette H&M und der US-Konzern VF Corporation, zu dem unter anderem die Bekleidungsmarken Timberland, Vans und North Face gehören, kündigten bereits an, vorerst kein Leder mehr aus Brasilien zu beziehen. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé will seinen Einkauf von Fleisch und Kakao auf dem Amazonasgebiet prüfen. (dpa)