Kommentar
IGeL - eine Dauerbaustelle
Eigentlich dürfte es bei IGeL in der Praxis keine Probleme mehr geben, was den sauberen Umgang mit dem Thema von der ordnungsgemäßen Aufklärung über die Schriftlichkeit des Vertrages bis hin zu dem Gebot, Patienten nicht zur Annahme einer Selbstzahlerleistung zu drängen, angeht.
Spätestens seit dem 109. Deutschen Ärztetag in Magdeburg haben alle niedergelassenen Vertragsärzte mit den von den Delegierten damals verabschiedeten zehn IGeL-Geboten alles zur Hand, was in der Praxis im Patienten-Kontakt mit Blick auf IGeL unverzichtbar und essenziell ist.
Dazu kommen als Leitplanken noch die Musterberufsordnungen, die das Thema Selbstzahlerleistungen ebenfalls hinreichend konkret - und vor allem verständlich formuliert - integriert haben.
Wie eine jüngst veröffentlichte Studie zeigt, wird der Magdeburger IGeL-Geist in vielen Praxen noch nicht gelebt. Aber auch Patienten sind noch nicht wesentlich reifer geworden, wenn es um IGeL-Angebote in der Praxis geht.
Nahezu defätistisch mutet es zum Beispiel an, wenn sie gerne eine Zweitmeinung hätten, ihnen aber der Zeitaufwand dafür zu groß erscheint. Auch sie müssen noch an sich arbeiten. IGeL sind und bleiben somit eine Dauerbaustelle.
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