Kommentar

Aigners wichtigstes IGeL-Signal

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Es war zu erwarten, dass niedergelassene Ärzte, die IGeL anbieten, wieder im Kreuzfeuer der Kritik stehen - zumindest dann, wenn sich das Bundesverbraucherministerium des Themas Selbstzahlerleistungen annimmt.

So wundert es nicht, dass eine von Ilse Aigners Ministerium geförderte Untersuchung der Qualität der Informationsangebote zu Selbstzahlerleistungen in den Vertragsarztpraxen zu dem Ergebnis kommt, dass hier noch einiges im Argen liegt. Täte sie das nicht, würde das Ministerium freiwillig einen publikumsstarken Themenkomplex aus der Hand geben.

Doch Aigner sendet - zumindest aus Ärztesicht - auch positive Signale aus. Sie erteilt dem potenziellen Ansinnen, eine rechtlich verbindliche IGeL-Liste zu etablieren, eine mehr oder minder klare Absage. Und zwar mit dem Hinweis auf das Studienergebnis, dass ein solches Instrument kaum praktikabel und umsetzbar sei.

Das ist eine wichtige Erkenntnis. Denn sonst hätte es bestimmt nicht lange gedauert, bis niedergelassene Ärzte - die jetzt schon jede Menge berufs-, sozial- und andere rechtliche Vorgaben im Praxisalltag zu beachten haben - mit einer Art IGeL-Positivliste als Freiberufler das nächste Korsett aufgezwängt bekommen hätten.

Lesen Sie dazu auch: Aigner lehnt verbindliche IGeL-Liste ab

Mehr zum Thema

Selbstzahlerleistungen

Ärzteverein teilt Forderung nach IGeL-Verboten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen