Kommentar zur Datenschutz-Studie mit kranken Jugendlichen

Vorbildliche Sensibilität

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Ernsthaft erkrankte Jugendliche scheinen erwachsener und sensibler für die Gefahren von sozialen Netzwerken zu sein als ihre kerngesunden und quietschfidelen Altersgenossen. Das legt zumindest eine norwegisch-kanadische Studie dar, die das Posting-Verhalten über längere Zeit hospitalisierter junger Patienten untersuchte.

Herausgekommen ist, dass sich die jungen Kranken auf Facebook und Co. so bewegten, als führten sie ein ganz normales Leben ohne gesundheitliche Einschränkungen.

Ihnen ist also bewusst, dass sie sich mit dem Outen einer Krankheit in jungen Jahren unter Umständen dem gnadenlosen Spott oder dem noch härteren Bashing anderer User ihrer sozialen Netzwerke aussetzen würden - mit allen potenziellen, negativen Folgeerscheinungen.

Das ist ein Zeichen dafür, dass körperliche und seelische Defizite anscheinend noch immer ein - latenter oder offener - Diskriminierungsgrund auch in aufgeklärten Industriegesellschaften sind.

Das sollte auch Ärzte alarmieren. Im Gespräch mit betroffenen jungen Patienten sollten sie die Gelegenheit nutzen und das Thema durchaus offensiv ansprechen. Denn nicht jeder gesundheitlich stark eingeschränkte Teenager verfügt unbedingt über das vorausschauende Urteilsvermögen der Studienteilnehmer.

Lesen Sie dazu auch: Nichts für Facebook-Freunde: Junge Patienten schützen ihre Daten im Web

Mehr zum Thema

Anhörung im Gesundheitsausschuss

CDU-Politiker Sorge: SPD-Blockade bei GOÄ-Reform schadet der Versorgung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert