Kommentar – Hacker-Gefahr
Chefsache Cyber-Sicherheit
Es ist eine immer noch häufig unterschätzte Gefahr – in Zeiten der immer stärkeren Vernetzung Opfer von Viren oder Hackern zu werden. Das zeigen auch die Zahlen der aktuellen Forsa- Umfrage in Arztpraxen und Apotheken. Die große Mehrheit hält die Gefahr für die eigene Einrichtung für gering.
Dahinter steckt viel Selbstbewusstsein, im Netz vorsichtig genug zu sein oder genügend Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. Auch der Glaube, die Daten in der Arztpraxis seien für potenzielle Angreifer nicht interessant, ist noch weit verbreitet.
Ein Irrglaube, denn das Erpressungspotenzial ist angesichts immer weiter wachsender Anforderungen an die Dokumentation hoch – auch aufgrund der dank der Datenschutzgrundverordnung potenziell drakonischen Strafen. Aber auch der Wert von Patientenakten für Erpresser sollte nicht unterschätzt werden.
Die Prozesse, um Cyber-Sicherheit in Praxen zu etablieren, sollten daher zur Chefsache werden – zusammen mit dem Praxisteam. Dazu gehören auch Fortbildungen für alle Mitarbeiter, um Risiken durch Mails nur scheinbar bekannter Herkunft zu erkennen. Wer zu schnell klickt, hat noch schneller verloren. Der größte Unsicherheitsfaktor ist immer noch der Mensch.
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