Studium

Bonus für 100 Studierende im Nordosten

Mit insgesamt einer Million Euro soll "Landeskindern" in Mecklenburg-Vorpommern der Weg ins Studium geebnet werden. Die Kammer lobt das.

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ROSTOCK. Der neue Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat in der Kammerversammlung von Mecklenburg-Vorpommern die Einführung eines Stipendienprogramms für 100 Medizinstudierende angekündigt. Ziel des "Landeskinder-Bonus" ist es, das Potenzial von Studierenden für die Medizinischen Fakultäten in Rostock und Greifswald zu heben.

Die Ärztekammer im Nordosten begrüßte den Plan. Sie hält Glawes Initiative für geeignet, auch jungen Leuten, die den für die Zulassung geforderten Notendurchschnitt von 1,4 nicht erreichen, den Weg ins Medizinstudium zu ebnen. Die in Glawes Grußansprache bei seinem Antrittsbesuch in Rostock enthaltene Ankündigung des mit einer Million Euro ausgestatteten Programms enthielt jedoch noch keine Details. Derzeit werde an einer entsprechenden Richtlinie gearbeitet, die Umsetzung sei für 2017 geplant.

Kammerpräsident Dr. Andreas Crusius bezeichnete Glawes Initiative als "wunderbar": "Es ist ein Problem, über das wir schon seit vielen Jahren diskutieren. Auch seitens der Kollegenschaft und der Bewerber für ein Medizinstudium werden wir darauf angesprochen. Wir brauchen einen Bonus für Landeskinder bei der Zulassung zum Medizinstudium."

Glawes Ministerium hat über die Initiative noch nicht offiziell berichtet, stattdessen aber die Bedeutung der ärztlichen Tätigkeit herausgestellt und den Ärzten für ihren Einsatz gedankt. In einer Mitteilung zur Kammerversammlung bezeichnete Glawe die Ärzte in seinem Bundesland als "kompetent und engagiert". Ausdrücklich bezog der Diplom-Krankenpfleger auch die Praxismitarbeiter und das medizinische Personal in den Krankenhäusern mit ein. "Die erfolgreiche Zusammenarbeit ist unerlässlich, um die bestmögliche Versorgung für die Patienten zu ermöglichen", sagte Glawe, der auch auf gesundheitspolitische Herausforderungen einging. "Wir brauchen eine flächendeckende, medizinisch hochwertige Versorgung sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Das Thema Fachkräftegewinnung wird immer bedeutender", so Glawe. Gesundheitspolitik müsse das Resultat eines gesamtgesellschaftlichen Diskussionsprozesses sein. Es gehe auch darum, dass Gesundheitspolitik der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung der Versicherten nachhaltig Rechnung trage. (di)

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