Kommentar – Hessen

Förderung nach Kassenlage

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Der Jubel war groß, als in diesem Frühjahr KV und Kassen in Hessen in trauter Einigkeit ein neues Förderpaket für Ärzte geschnürt und verabschiedet hatten. Ärzte sollten sich in von Versorgungslücken bedrohten Regionen rascher niederlassen können.

Zudem sollte es mehr Anreize für Berufseinsteiger geben, die sich dort niederlassen. Der besondere Charme des Projekts: Berufliche und familiäre Aspekte wurden bei der Förderung gleichermaßen berücksichtigt – von den Umzugskosten bis zur Kinderbetreuung.

Jetzt der Paukenschlag: Das Projekt wird von Seiten der KV zum Jahresende gekündigt. Grund sind die gescheiterten Honorarverhandlungen. Obwohl eine Schiedsamtsentscheidung aussteht, befürchtet die KV ein Honorar-Minus in mehrstelliger Millionen-Höhe – und das in der Phase der Konvergenz.

Eine solche Situation aber damit zu verbinden, jungen Ärzten eine Niederlassung in Hessen nicht zu empfehlen, ist zumindest gewagt. Was ist mit den Kollegen, die bis zum Jahresende noch gefördert werden sollen? Das ist demotivierend!

Das kann nicht das letzte Wort sein. Es wäre ein Armutszeugnis der gesamten Selbstverwaltung und ein verheerendes Signal für die gesamte Niederlassungsförderung in Deutschland.



Lesen Sie dazu auch: Honorarstreit in Hessen: Jetzt streicht die KV ihre Fördermittel

Mehr zum Thema

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

„Bedrohliche Pflegeplatzlücke“

Pflegeverband sorgt sich um die Versorgung in Altenheimen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen